Oberligisten hoffen auf Unterstützung: MdL Bernhard Pohl zu Gast in Memmingen

MM Eishockey Gespräch in der Memminger Stadthalle  des ECDC Memmingen mit Bernhard Pohl wegen Saisonbeginn 2020-2021 und Finanzunterstützung, wegen Corona, durch die Bayerische Staatsregierung, am 29.07.2020 Auf dem Foto v. li. Helge Pramschüfer, Bernhard Pohl und Sven Müller

Der ECDC Memmingen hat weiter mit den Auswirkungen der Corona-Krise zu kämpfen. Wenige Wochen vor dem ursprünglichen Saisonstart sind noch immer viele Dinge unklar. Der Abgeordnete des Bayerischen Landtags, Bernhard Pohl, wirbt nun für eine bayernweite Förderung von Sportvereinen, die auf Zuschauer angewiesen sind und von den Programmen des Bundes nicht profitieren können. Am Mittwochnachmittag besuchte er, im Rahmen eines Pressegesprächs, die Verantwortlichen der Memminger Indians.



Wenige Wochen vor dem ursprünglichen Saisonstart steht die neue Spielzeit noch immer in den Sternen. Auch wenn der Liga-Auftakt mittlerweile terminiert ist, an eine Austragung vor regulärer Zuschauer-Kulisse ist nicht zu denken. Nachdem die Profi-Ligen in Deutschland mittlerweile finanzielle Hilfen von Förderprogrammen erhalten, sollen nun auch Teams der Ober- und Bayernliga unterstützt werden. Dafür wirbt der Abgeordnete des Bayerischen Landtags Bernhard Pohl, der am vergangenen Mittwoch die Maustadt besuchte. Der Politiker reist gerade von Verein zu Verein, um die Stimmungslage einzufangen und für sein Vorhaben zu werben. Der langjährige Präsident des ESV Kaufbeuren schlägt vor, analog zum Modell des Bundes für die Clubs der DEL und DEL2, die ausbleibenden Zuschauereinnahmen im Vergleich zum Vorjahr mit Förderungen in Höhe von 80 Prozent der Summe auszugleichen. Gültig wäre dies für den Fall, dass weiterhin große Beschränkungen vorliegen. Das gleiche gilt auch für andere Hallensportarten wie Handball, Basketball oder Volleyball.

Die Indians begrüßen diesen Vorschlag, wie die Vorstände Helge Pramschüfer und Sven Müller auf der einberufenen Pressekonferenz klarstellen. Die Verantwortlichen beziffern das Minus, das ihnen aufgrund fehlender Zuschauerzahlen entstehen würde, auf mindestens 250.000€. Im Moment, das bedeutet nach den Vorgaben des aktuellen Tages, wären lediglich 360 Zuschauer in der Memminger Eissporthalle erlaubt. Das würde einer Differenz von über 1500 Personen zum letztjährigen Schnitt entsprechen. Als „katastrophal“ bezeichnet Sven Müller diese Voraussetzungen und gibt an, dass der ECDC rund 2/3 seiner Einnahmen durch Zuschauer generiert. „Die Fans sind unser größter Sponsor, diesen kann man einfach nicht kompensieren“, so der Sportliche Leiter, der den Pressevertretern sämtliche Zahlen aller möglichen Szenarien vorlegte. Mit einer Förderung durch den Freistaat könnten die Vereine wieder seriös planen, da mögliche Ausfälle zumindes großteils aufgefangen werden könnten.

Auch Pohl, der diese Angelegenheit in den kommenden Wochen noch einmal forcieren will, sieht die absolute Notwendigkeit dieses Themas. Da der Saisonstart nicht allzu sehr verschoben werden könne, sei hier auch besondere Dringlichkeit geboten, so der haushaltspolitische Sprecher der Freien Wähler. Er rechnet mit rund 50 Millionen Euro, die für die Rettung der betroffenen Sportvereine benötigt werden würden. Diese Summe könnte, laut Pohl, aus dem Nachtragshaushalt zur Krisenbewältigung stammen. Die zahlreichen Traditionsvereine und mehrere tausend Kinder in Bayern, die in ihren Sportarten aktiv sind, würden es danken, wie auch der anwesende BEV-Obmann Frank Butz bestätigte.


Vielen Dank an Siegfried Rebhan für die Bereitstellung der Bilder von der Veranstaltung in Memmingen.

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