Statement des ECDC Memmingen zur Stadtratssitzung am 16.10.2023

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In einer Sitzung des Gesamtstadtrates wurde am Montagabend, mit neun Gegenstimmen, beschlossen, dass der FC Memmingen für sein neues Multifunktionsgebäude einen „Baukostenzuschuss“ der Stadt in Höhe von 750.000€ sowie eine Bürgschaft in Höhe von 500.000€ erhalten wird. Vor allem die Art und Weise des Vorgehens stößt beim ECDC Memmingen auf großes Unverständnis. Die Vorstandschaft des Vereins möchte dazu folgendes Statement abgeben.

„Bereits seit Jahren werden wir als Verein hinsichtlich der desaströsen Kabinensituation, den fehlenden Toiletten oder der limitierten Kioske in der Eissporthalle vertröstet. Da verwundert es doch sehr, dass von heute auf morgen plötzlich solche Summen freigemacht werden können, um die Finanzierung eines Gebäudes zu bezuschussen, welches unbedingt auf eigene Faust errichtet werden sollte“, macht Thomas Butzke (2. Vorstand) klar.

Sven Müller (3. Vorstand) ergänzt: „Wir sind grundsätzlich froh über jede Sportförderung, die es in Memmingen gibt. Hier wäre sowieso noch deutlich Luft nach oben. Dass es nun in dieser Art und Weise und in dieser konzentrierten Form auf einen Verein geschieht, irritiert nicht nur uns in höchstem Maße. Die Vorgehensweise des FC Memmingen ist für uns so nicht akzeptabel und allen anderen Vereinen gegenüber unfair.“

Ein weiteres Beispiel dieser Abläufe führt Helge Pramschüfer (1. Vorstand) aus: „Seit über vier Jahren warten wir nun auf die Zusage seitens der Stadt, um die Namensrechte an der Eissporthalle verkaufen zu können. Dazu gibt es auch bereits Interessenten. Hierfür sollte eine Förderrichtlinie erarbeitet werden, die uns aber immer noch nicht vorliegt. Trotz deren Fehlen wird der Stadionname unserer Nachbarn einfach verkauft und die Stadt nickt dies ab. Das sind dann schon wirkliche Tiefschläge für uns.“

Einen genaueren Einblick in die aktuelle Situation vor Ort gibt Peter Gemsjäger (Vorstand Frauen-Team): „Unsere Frauen-Mannschaft, aktueller Deutscher Meister und europäischer Supercup-Gewinner, hat seit Corona zwei Container erhalten, in denen sie sich umziehen und duschen müssen, da dies in der Halle aus Platzgründen nicht möglich ist. Unser Nachwuchs muss sich aus denselben Gründen oftmals im öffentlichen Bereich der Halle umziehen. Auch eine Geschlechtertrennung ist bei den aktuellen Begebenheiten unmöglich. Diese Problematik zieht sich durch alle Mannschaften. Von den fehlenden Fitness-, Lager- oder VIP-Räumen, die man als Profi-Mannschaft in der Oberliga und als Spitzenteam der Frauen-Bundesliga benötigen würde, ganz zu schweigen.“

„Es kann einfach nicht sein, dass wir für eine zusätzliche 230 Volt Steckdose im Kabinenbereich (für eine notwendige Waschmaschine) eine Kostenübernahmeerklärung abgeben müssen und ein paar Meter weiter wird ein enormer Zuschuss für Räume gewährt, welcher mit einem Nutzen für die Öffentlichkeit begründet wird. Diese Begründung, die vor allem von Seiten des FC Memmingen kommuniziert wird, ist für uns auch so nicht haltbar, da es im Endeffekt um Technik- sowie Lagerräume und um ein großes WC geht, was vermutlich nur einmal im Jahr außerhalb von Fußballspielen genutzt wird“, so Sven Müller.


Der ECDC Memmingen hofft nun darauf, dass die neue Sportförderrichtlinie der Stadt Memmingen baldmöglichst verabschiedet wird und die aufgekommene Hilfsbereitschaft gegenüber dem Sport in Zukunft auch für alle Vereine Geltung hat. 

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