Sonntag am Hühnerberg: Mit Neuzugang Milan Vanek ins „Finale furioso“ gegen Höchstadt

(Bayernliga-Memmingen)  Ein packendes Endspiel im Rennen um den wichtigen fünften Platz steht für die Memminger Indians an diesem Sonntag am heimischen Hühnerberg an: Ab 18.30 Uhr empfängt der ECDC die Höchstadt Alligators zum Bayernliga-Klassiker. Mit dabei: Indians-Neuzugang Milan Vanek.

Im Duell des Tabellenzweiten (HEC) gegen den Sechsten (Indians) wollen die Memminger unbedingt punkten, um weiterhin alle Chancen auf die direkte Qualifikation zum Play-off-Viertelfinale zu haben. Nach dem souveränen 9:2-Sieg am Freitagabend in Nürnberg haben die Indianer die Trümpfe in der Hand. Drei Spieltage vor Ende der packenden BEL-Hauptrunde steigt die Spannung nun bis zum Siedepunkt. Personell haben die Indianer vor den entscheidenden Saisonwochen nochmals nachgerüstet: Deutsch-Tscheche Milan Vanek (zuletzt Nordhorn/Oberliga) stürmt ab sofort für den Vizemeister des Vorjahres.

Nachdem zuletzt eine Verletztenmisere ungeahnten Ausmaßes im ECDC-Lager zuschlug, waren die Verantwortlichen gezwungen, innerhalb der Transferperiode tätig zu werden. Gesagt, getan: Obmann Sven Müller griff zum Telefon und fragte Milan Vanek, ob er sich einen Wechsel aus dem hohen Norden ins Allgäu vorstellen könne. Mit dem 37-jährigen Stürmer bekommt man beim ECDC in erster Linie viel Routine – was dem Angriff nach dem Ausfall von Martin Schweiger (36) und dem Abgang von Markus Kerber (27) gut tun wird. “Milan ist ein Spieler, der uns sofort weiterhelfen kann und soll”, formuliert Müller die Erwartungen an den 1.82 m großen Linksschützen, der bereits am Freitag in Nürnberg spielberechtigt war und prompt seinen ersten Treffer als Indianer erzielte. Den größten Teil seiner Karriere verbrachte Vanek im Westen der Eishockeyrepublik, wo er in der Oberliga unter anderem für Hamm, Oberhausen und Herne auf Torejagd ging. Vergangene Saison gelangen ihm für Königsborn 37 Scorerpunkte (17 Tore/20 Assists) in 47 Spielen. Ob mit ihm die Transfertätigkeiten der Indianer abgeschlossen sind, will Obmann Müller zum jetztigen Zeitpunkt noch offen lassen.

Zunächst richtet sich die volle Konzentration der Rot-Weißen auf das brisante Duell mit den Höchstadt Alligators am Sonntag. Aus Franken haben sich zwei vollbesetzte Busse und rund 150 Gästefans zum BEL-Klassiker am Hühnerberg angesagt. Viele heiße, emotionsgeladene Duelle lieferten sich beide Städte in den beiden letzten Jahrzehnten. Die Alligators spielen bislang eine hervorragende Saison und stehen aktuell hinter Waldkraiburg auf Platz zwei der Tabelle. Entsprechend hoch ist auch das Saisonziel der Gäste, die den letztjährigen Halbfinaleinzug heuer nochmals bestätigen wollen. Entscheidender Mann im HEC-Gebilde ist Spielertrainer Daniel Jun. Seit der inzwischen 37-Jährige in Höchstadt das Sagen hat, geht es praktisch nur aufwärts. Er kann jede Menge Erfahrung in den oberen Ligen Deutschlands vorweisen und verfügt auch über einen deutschen Pass, womit die Kontingentstelle anderweitig belegt werden kann. Mit bislang starken 44 Punkten ist er ligaweiter Topscorer. Von seinen Kontakten in sein Heimatland Tschechien profitiert der Verein enorm: Viele aus dem Nachbarland stammende Spieler sind im Alligators-Kader zu finden. Im Tor baut man mit dem erfahrenen Ronny Glaser und dem jungen Philipp Schnierstein auf ein eingespieltes und starkes Duo. Beide teilen sich die Einsätze größtenteils auf. Im Abwehrbereich kommt man nicht an Kapitän Daniel Sikorski vorbei. Der 36-Jährige ist vor allem durch seine Schussgewalt bei den Gegnern gefürchtet. Zwei weitere starke Abwehrspieler konnte man durch die finanziellen Probleme in Mitterteich und Schweinfurt an die Aisch lotsen. Simon Knaup kam aus Oberliga von Schweinfurt und Jiri Ryzuk aus Mitterteich. Beide haben sich als echte Verstärkungen entpuppt. Ebenfalls aus Mitterteich kam im Sommer Angreifer Ales Kreuzer an den Aischgrund. Er verfügt über hervorragende Referenzen aus seinen Stationen in der Oberliga und der 2. Bundesliga. Die Ausländerstelle belegt der treffsichere tschechische Stürmer Tomas Urban. Weitere gefährliche Angreifer sind der gerade erst wiedergenesene Stephan Hiendlmeyer, Martin Vojcak und Thilo Grau.

Mit diesem Kader taucht einer der Topfavoriten der Liga in der Memminger Eissporthalle auf, die sich aber einmal mehr als Festung erweisen soll. In den vergangenen Jahren gab es auch dank des lautstarken Memminger Publikums nicht viel zu holen für die Gäste aus Franken – und so soll auch diesmal die Losung gelten: “Heimspiele müssen gewonnen werden”. Das „Finale furioso“ gegen die Alligators und der Heim-Einstand von Milan Vanek beginnt um 18.30 Uhr, Karten gibt es an den Abendkassen der Eissporthalle.


Bilder von den Memmingen Indians finden Sie in der Galerie von unserem Medienpartner und Sponsor eishockey-online.com 


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