(Bayernliga-Memmingen) Drei Spiele lang war es eine ausgeglichene und packende Play-off-Viertelfinalserie zwischen den Memminger Indians und dem EHC Waldkraiburg. Am Freitagabend jedoch zeigten sich die Löwen eiskalt und gewannen das vierte Spiel am Memminger Hühnerberg vor knapp 2.500 Zuschauern deutlich mit 8:3. Durch diesen Erfolg ziehen die Oberbayern ins Halbfinale ein, für den ECDC ist die Saison beendet. Waldkraiburg trifft nun auf Lindau, das zweite Halbfinale bestreiten Peißenberg und Höchstadt.
Die Ausgangslage am einmal mehr gut besuchten Hühnerberg war klar – der ECDC Memmingen musste gewinnen, um die Chance aufs Weiterkommen im Bayernliga-Meisterschaftsrennen zu wahren. Die Memminger begannen verheißungsvoll, hatten im ersten Überzahlspiel gute Einschussmöglichkeiten. Das Tor machten aber die Gäste, Daniel Hämmerle nutzte einen Scheibenverlust eines Indianers gnadenlos aus. Dennoch, die GEFRO-Indians hielten dagegen, überstanden ein Unterzahlspiel schadlos, verpassten aber den Ausgleich, als Ville Eskelinen allein vor Waldkraiburgs Keeper Patrick Vetter scheiterte (10.). Die Gäste zeigten sich in dieser Hinsicht ‚abgezockter‘, Jakub Marek erhöhte im Überzahlspiel nach 14 Minuten auf 0:2. Vorangegangen war eine höchst umstrittene Strafe gegen Eskelinen. Zwei Minuten später lag die Scheibe wieder im Memminger Tor, diesmal sah Torhüter Alex Reichelmeir nach einem Schuss von Nico Vogl alles andere als gut aus. Pech für die Indians – zu diesem Zeitpunkt lag Patrick Weigant verletzt und blutend auf dem Eis, ohne dass der Unparteiische die Partie unterbrochen hätte. Alles lief gegen die Gastgeber, die kurz vor Drittelende nochmals die Chance hatten, heranzukommen – doch nach einem Getümmel vor dem Waldkraiburger Kasten wollte der Puck nicht den Weg ins Tor finden.
Memmingen haderte mit dem Schiedsrichter und musste zu viel in Unterzahl spielen, so auch beim vorentscheidenden 0:4 nach 24 Minuten durch Vogl, der 36 Sekunden später sogar zum 0:5 nachlegte. Damit war der Arbeitstag für Goalie Reichelmeir beendet, Martin Niemz kam ins Tor. Einen kleinen Hoffnungsschimmer gab es noch mal nach 27 Minuten, als Mike Dolezal auf 1:5 verkürzte. Die Indians nun besser im Spiel, aber weiter glücklos in der Chancenverwertung. Besser machten es die Oberbayern, Andreas Paderhuber macht von der blauen Linie nach 32 Minuten das halbe Dutzend voll. Nun ging kaum mehr etwas bei den Hausherren, bei den Gästen dagegen beinahe alles. Marek erhöhte im zweiten Abschnitt sogar noch auf 7:1. Die Partie war längst entschieden, in den letzten 20 Minuten passierte daher nicht mehr Nennenswertes. Zumindest feilten die Indians noch ein wenig an der Ergebniskorrektur – Martin Jainz ‚verlud‘ Waldkraiburgs Keeper Vetter zum 2:7 (47.), Michael Folk traf zum 3:8 (56.). Dazwischen lag der haltbare Treffer von EHC-Stümer Lukas Wagner. Am Ende entschieden die Löwen eine bis zu diesem Spiel spannende und ausgeglichene Play-off-Serie mit 3:1 für sich und ziehen ins Halbfinale ein. Die Indians-Cracks aber müssen sich vorwerfen lassen, an diesem Abend vor der tollen Kulisse am Hühnerberg zu keinem Zeitpunkt mehr an die zuvor gezeigten Play-off-Leistungen angeknüpft zu haben. Entsprechend sauer war auch Trainer Werner Tenschert auf sein Team, das die vierte Halbfinal-Teilnahme in Folge letztlich verpasste. Warum es gegen zweifelsohne starke Löwen vor allem defensiv nicht klappte und viel zu viele Gegentore kassiert wurden, wird nun in den nächsten Wochen analysiert werden müssen. Die Planungen für die neue Spielzeit haben bereits begonnen.
ECDC Memmingen : EHC Waldkraiburg 3:8 (0:3/1:4/2:1)
Tore: 0:1 (6.) Hämmerle (Vogl), 0:2 (14.) Marek (Trox/Kaltenhauser; 5-4), 0:3 (16.) Vogl (Trox), 0:4 (24.) Vogl (Führmann/Hradek; 5-4), 0:5 (25.) Vogl (Wagner), 1:5 (27.) Dolezal (Benda; 5-4), 1:6 (32.) Paderhuber (Kaltenhauser), 1:7 (34.) Marek (Kanzelsberger/Trox), 2:7 (47.) Jainz, 2:8 (53.) Wagner (Vogl), 3:8 (56.) Folk (Zimmermann)
Strafminuten: Memmingen 14 – Waldkraiburg 10
Schiedsrichter: G. Bauer (Gebensbach) – Zuschauer: 2.469
ECDC Memmingen: Reichelmeir (ab 24.26 Niemz) – Benda (C), Folk, Hoffmann, Vit, Tenschert, Jainz – Pfalzer, Rott, Weigant, Miettinen, Kraus, Sikora, Dolezal, Eskelinen, Zimmermann, Kouba, Krafczyk.
EHC Waldkraiburg: Vetter (Hingel) – Paderhuber, Kanzelsberger, Rott, Andrä, Richter, Hilpert, Seifert – Marek, Kaltenhauser (C), Hradek, Wagner, Hipetinger, Hämmerle, Führmann, Trox, Vogl, Hagemeister.