Knapp 200 Zweitliga-Spiele, 430 in der Oberliga: Petr Sikora komplettiert Indians-Kader – Dauerkarten-Rekord geknackt

(Bayernliga-Memmingen)  Jetzt ist der Indianer-Stamm komplett: Mit Routinier Petr Sikora hat sich Eishockey-Bayernligist ECDC Memmingen einen Monat vor Saisonstart nochmals einen Hochkaräter für den Sturm geangelt. Der Deutsch-Tscheche wechselt vom Allgäu-Rivalen ERC Sonthofen zu den GEFRO-Indians und wird dort die Spielmacherposition einnehmen. Der ECDC startet am 6. September (18.30 Uhr) mit einem Heimspiel gegen die Buchloe Pirates in die neue Eishockeysaison am Memminger Hühnerberg.

Schwerstarbeit musste Indians-Obmann Sven Müller in diesem Sommer verrichten, vollzog er doch im ECDC-Kader den angekündigten Umbruch, der nach dem enttäuschenden Halbfinal-Auftritt im März aus seiner Sicht notwendig war. Insgesamt zwölf Spieler des letztjährigen Teams verließen die Rot-Weißen, acht davon aus dem Stamm der Mannschaft. Bei den sechs Neuzugängen legte Müller großen Wert auf Erfahrung, Team- und Führungsqualitäten – wobei es ihm gelang, sehr namhafte Spieler an den Hühnerberg zu lotsen. Aktuelles Beispiel: Petr Sikora, der wohl allen Allgäuer Eishockeyfans vor allem aus seiner Zeit beim ESV Kaufbeuren in der zweiten Liga ein Begriff ist. Sikora gilt als einer der stärksten Spielmacher seiner Zunft, besorgte im vergangenen Jahr 40 Punkte in 49 Spielen (10 Tore, 30 Assists) für Oberligist Sonthofen. Aussagen über das Alter des 44-Jährigen bringen Müller deshalb zum Schmunzeln: „Man wird sehr schnell sehen, wie gut uns Spieler wie Jan Benda oder Petr Sikora im Spielaufbau, Bully- oder Überzahlspiel tun werden – unsere ausgemachten Schwachpunkte im letzten Jahr. Wir wissen genau, was wir von unseren Neuzugängen erwarten dürfen.“ Auch für die zahlreichen Zuschauer und Fans sind große Namen wie Benda, Sikora, Miettinen oder Dolezal natürlich attraktiv, wie sich schon jetzt an den Entwicklungen im Dauerkartenverkauf für die neue Saison festmachen lässt: Bereits Anfang August wurde der bisherige Rekord von 360 verkauften Saisonkarten geknackt, jetzt peilt man beim ECDC erstmalig die 400er Marke an. „Die Eishockeystadt Memmingen ist heiß auf die Saison und auf die ‘neuen‘ Indians“, freut sich Sportchef Müller.

Neuzugang Petr Sikora startete seine Karriere in seiner tschechischen Heimatstadt Karvina, von wo aus er bei drei weiteren Vereinen in den höchsten tschechischen Profiligen anheuerte. Im Jahr 1997 wagte er den erstmals den Schritt nach Deutschland und wurde in der zweiten Liga beim EC Peiting unter Vertrag genommen. Hier wurde er für drei Jahre sesshaft und machte sich deutschlandweit einen guten Namen. Weiter ging es für den bullystarken Mittelstürmer dann in Dresden, wo er insgesamt sieben Jahre in der Oberliga und der 2. Bundesliga auflief und stets zu den absoluten Topscorern seines Teams gehörte. Kein Wunder also, dass der 1,77 m große Vorzeigeprofi dort noch heute Kultstatus besitzt. Eine weitere wichtige Station in seiner langen Laufbahn war dann der ESV Kaufbeuren, dem er sich in der zweiten Liga anschloss. Nachdem er im Ostallgäu zwei Spielzeiten lang auf Punktejagd ging, führte ihn sein Weg zu den Kassel Huskies in die Oberliga. Hier ließ er die Eishockeywelt mit über 200 Punkten in zwei Jahren aufhorchen und bestätigte seinen Ruf als bärenstarker Spielmacher. Es folgte weitere Stationen in Erfurt (Oberliga Ost) und in der letzten Spielzeit beim alten Memminger Rivalen ERC Sonthofen. Hier war er nicht nur bester Vorlagengeber der Bulls, er führte das Team auch zusammen mit Kontingentspieler Miller nach Punkten an. Mit seiner enormen Spielintelligenz und langjährigen Erfahrung von knapp 200 Zweitligaspielen und 430 Oberligapartien soll er nun im kommenden Jahr die Indians-Offensive antreiben.


Bilder von den Memmingen Indians finden Sie in der Galerie von unserem Medienpartner und Sponsor eishockey-online.com

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