Kalt erwischt: Indians müssen sich Waldkraiburg geschlagen geben – bereits am Sonntag Rückspiel bei den Löwen

(Bayernliga-Memmingen)  In der Bayerischen Eishockey-Liga ist dem ECDC Memmingen der Auftakt in die Meisterrunde der besten fünf Teams missglückt. Vor 1.773 Zuschauern am Hühnerberg unterlagen die Indians dem Vorrundenersten EHC Waldkraiburg mit 1:4. Bereits an diesem Sonntag geht es zum Rückspiel zu Löwen nach Oberbayern. Spielbeginn ist dann um 17.15 Uhr.

10 der letzten 13 Hauptrundenspiele hatten die Indians gewonnen, Waldkraiburg verlor überhaupt erst zweimal in dieser Saison – es war alles gerichtet für ein echtes Spitzenspiel am Hühnerberg. Und das fantastische Memminger Publikum sorgte mit 1.773 Besuchern einmal mehr für eine tolle Kulisse und obendrein den Liga-Saisonrekord. Warum das Topteam aus Waldkraiburg aber bisher kaum zu bezwingen war, wurde gleich von der ersten Minute an klar. Defensiv standen die Löwen bombensicher, nach vorne wurde schnörkellos und abgebrüht gespielt. Dabei begannen die Indianer durchaus engagiert und waren in der Anfangsviertelstunde das bessere Team. Milan Vaneks Schuss streifte nach zwei Minuten die Latte, kurz darauf zielte Anton Pertl aus aussichtsreicher Position zu ungenau. Auch zwei Überzahlspiele konnten nicht genutzt werden, weshalb ECDC-Trainer Erwin Halusa nach dem Spiel haderte: „Wir müssen in der ersten Viertelstunde in Führung gehen“. Doch es kam anders: Mit der ersten großen Torchance besorgte Waldkraiburgs Rückkehrer Harald Nuss im zweiten Nachschuss nach 16. Minuten die Gästeführung. Die Indians kurzzeitig geschockt und im Bemühen um den postwendenden Ausgleich zu „offen“ – was den abgezockten Löwen-Stürmern nach 19 Minuten einen 2 gegen 1-Konter ermöglichte, den Hämmerle zum 0:2 abschloss. So stand nach einem starken ersten ECDC-Drittel ein Zwei-Tore-Rückstand auf der Anzeigetafel.

Im zweiten Abschnitt dominierten zunächst die Gäste die Anfangsminuten, doch die Indians kämpften sich engagiert und mit einer taktischen Reihenumstellung – Rott rückte in die erste Reihe zu Miettinen und Pertl – zurück in die Partie. Das Bemühen um den Anschlusstreffer war dem Team anzumerken, doch die Gäste-Defensive ließ wenig Chancen zu oder zwang die Indians-Stürmer zu weitgehend harmlosen Torabschlüssen. Einer dieser Schüsse fand dann nach 32 Minuten doch den Weg ins Tor von EHC-Keeper Vetter: Anton Pertl traf zum 2:1 und brachte den „Hexenkessel Hühnerberg“ wieder zum Beben. In der Folge drückten die Indians mit aller Macht auf den Ausgleich und kamen diesem einige Male sehr nahe. „Da stand das Spiel auf Messers Schneide“, wusste auch Waldkraiburgs Trainer Rainer Zerwesz nach der Partie.

Alles war also noch drin vor den letzten zwanzig Minuten, in denen die Memminger die Begegnung drehen wollten. Doch dann wurde das Team kalt erwischt: Erst wenige Sekunden standen im Schlussabschnitt auf der Uhr, als ein Waldkraiburger Schuss irgendwie den Weg durch „Freund und Feind“ aufs Memminger Tor fand und nach einem anschließenden Getümmel plötzlich hinter der Linie lag. Nico Vogl besorgte das 3:1 nach 41 Minuten – „ein brutaler Genickschlag für uns“, so Chefcoach Halusa nach der Partie. In der Folge zeigten sich die Gäste abgebrüht und ließen wenig zu, die Memminger mit dem Topfavoriten zwar auf Augenhöhe, aber zu wenig zwingend bei den Torchancen. In Überzahl besorgte Ex-Profi Paderhuber mit einem „Strich“ von der blauen Linie zwei Minuten vor Ende schließlich den 1:4-Endstand. „Das Spiel war viel enger, als es das Ergebnis vielleicht vermuten lässt“, resümierte Löwen-Trainer Zerwesz, der einmal mehr hochzufrieden mit seinen Mannen sein konnte. Bei den Memmingern hatte man sich den Auftakt in die Meisterrunde freilich anders vorgestellt – zu viel ging schief, um dem Topfavoriten an diesem Abend ein Bein zu stellen. „Um Waldkraiburg zu bezwingen, muss alles passen. Wir hätten in Führung gehen und hinten den ein oder anderen Fehler vermeiden müssen“, so Halusa nach der Partie. Aber: „Natürlich können wir sie schlagen – und das werden wir am Sonntag gleich probieren!“ Auch EHC-Trainer Zerwesz erwartet dann wieder ein ganz enges Spiel mit 50:50-Chancen für beide Teams: „Die Indians werden uns wieder alles abverlangen“. Das jedenfalls ist sicher…

ECDC Memmingen – EHC Waldkraiburg 1:4 (0:2/1:0/0:2)

Tore: 0:1 (16.) Nuss (Tokarev/Spindler), 0:2 (19.) Hämmerle (Hipetinger/Pfeiffer), 1:2 (32.) Pertl (Miettinen/Rott), 1:3 (41.) Vogl (Pfeiffer), 1:4 (59.) Paderhuber (Wagner/Pfeiffer; 5-4).

Strafminuten: Memmingen 6 – Waldkraiburg 8

Schiedsrichter: Sperl (Ingolstadt) – Zuschauer: 1.773

ECDC Memmingen: Niemz (Reichelmeir) – Hoffmann, Stotz, Tenschert, S. Schirrmacher, Feldmeier, Jainz (C), Piotrowski – Pertl, A. Aschenbrenner, Baker, Arnold, Pfalzer, Rott, Miettinen, D. Zimmermann, Kozlovsky, Krafczyk, Vanek.

EHC Waldkraiburg: Vetter (Birk) – Pfeiffer, Paschedag, Paderhuber, Kanzelsberger, Rott, Tokarev, Seifert – Marek, Kaltenhauser, Sorsak, Spindler, Nuss, Wagner, Hipetinger, Hämmerle, Führmann, Vogl.


Bilder von den Memmingen Indians finden Sie in der Galerie von unserem Medienpartner und Sponsor eishockey-online.com 


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