Joey Vollmer stellt sich vor: „Memmingen hat sich unheimlich um mich bemüht“

(Bayernliga-Memmingen) Mit Jochen „Joey“ Vollmer haben die Memminger Indians einen erfahrenen Top-Goalie für die kommenden Jahre verpflichten können. Im Interview mit memmingen-indians.de verrät Vollmer, wie es zu dem Wechsel kam, warum er sich auf die Fans am Hühnerberg freut und welche Ziele er mit dem ECDC verfolgt:

memmingen-indians.de: Herzlich willkommen in Memmingen, Joey Vollmer! Wie kam der Wechsel zustande?
Jochen Vollmer: Ich muss zugeben, dass ich schon sehr überrascht war, als mein Spielervermittler mit der Idee auf mich zukam, in die Bayernliga zu wechseln. Ich hatte ursprünglich gedacht, noch ein Jahr in der DEL 2 zu spielen – vor allem weil ich eine gute Saison in Riessersee hatte und mich nochmals weiterentwickeln konnte. Dann habe ich mir aber alles in Ruhe angehört und Sven Müller, der sportliche Leiter der Indians, hat mich schließlich überzeugt.

memmingen-indians.de: Was spielte bei der Entscheidung eine Rolle?
Vollmer: Zum einen wollten meine Familie und ich im südbayerischen Raum bleiben. Es gab höherklassige Angebote, die deshalb nicht in Frage kamen. Zum anderen war mir wichtig, zu einem Club zu wechseln, der viele Zuschauer hat. Ich bin ein Spieler, der viel mit den Fans kommuniziert – deshalb freue ich mich jetzt auf stimmungsvolles Eishockey in Memmingen. Und zum Dritten muss ich sagen, dass sich Sven Müller unheimlich um mich bemüht hat. Ich habe in den letzten Jahren keine solche Hilfsbereitschaft mehr erlebt, das war auch sehr ausschlaggebend.

Vollmers künftige Wirkungsstätte: Das Tor vor der ECDC-Fankurve (Foto: Schraut)memmingen-indians.de: Was weißt du bisher über die Bayernliga?
Vollmer: Allzu viele Spieler kenne ich noch nicht – ich freue mich schon drauf, alle meine Teamkollegen kennenzulernen. Mit Jan Benda habe ich in den neunziger Jahren mal kurz in Essen zusammengespielt. Er war damals schon eine große Nummer, ich war noch ein junger Kerl. Wahrscheinlich wird das jetzt nach 15 Jahren als Profi eine große Umstellung für mich sein. Ich denke aber, dass ich das gut hinbekommen werde. Ich habe übrigens tolle Erinnerungen an die Bayernliga…

memmingen-indians.de: Welche denn?
Vollmer:
Mit München bin ich 2003 Bayernliga-Meister geworden. Ich sage immer, dass das meine allerschönste Meisterschaft war. Fast 3.000 Fans haben damals in Landsberg vor dem Spiel vor dem Stadion gewartet, nach unserem Sieg sind alle aufs Eis gestürmt, um mit uns zu feiern. In der Bayernliga ist es persönlicher und man einfach eine engere Verbindung zu den Fans als in höheren Ligen.

memmingen-indians.de: Du wirst längerfristig bei den Indians bleiben – was sind deine Ziele hier?
Vollmer: Wir wollen das, was wir uns vorgenommen haben, so schnell wie möglich erreichen. Ich will mit Memmingen den sportlichen Aufstieg in die Oberliga schaffen und Erfolge feiern. Das hängt aber von vielen Faktoren ab: Der Trainer spielt eine wichtige Rolle, Wille und Teamgeist sind entscheidend. Auf jeden Fall will ich hier was reißen und freue mich auf die kommenden Jahre.


Steckbrief Joey Vollmer:

Geburtsdatum: 06.04.1980
Geburtsort:
Velbert/Nordrhein-Westfalen
Größe:
1,89 m
Gewicht:
90 kg
Position:
Torwart
Fanghand:
links
Trikotnummer:
29
Stationen:
Essen, Erding, München, Crimmitschau, Bietigheim, Riessersee
Größte Erfolge:
Bayrischer Meister, zweifacher DEL2-Meister, Deutscher-Pokalsieger, mehrfacher Deutscher Inlinehockeymeister, Vize-Weltmeister im Inlinehockey

Kurzporträt Joey Vollmer:

Geboren am 6. April 1980 in Velbert/NRW, kam Vollmer bereits im frühen Kindesalter zum Eishockeysport. Die passende Ausbildung erhielt der linksfangende Torwart größtenteils in Ratingen, ehe er im Jugendalter für zwei Jahre nach Kanada ging. Wieder in Deutschland schloss sich Vollmer den Moskitos aus Essen an, bevor es ihn zum ersten Mal in den Süden verschlug. Nach einem Jahr bei den Erding Jets unterzeichnete der blonde Schlussmann in München, wo er insgesamt neun Spielzeiten verbrachte und zum Rekordspieler des Vereins wurde. Besonders bemerkenswert war hierbei der beispiellose Aufstieg des Münchner Eishockeyclubs, der mit Vollmer im Gehäuse von der Bayernliga bis in die DEL marschierte und dem Publikumsliebling alle Sympathien einbrachte. Als Lohn beschlossen die Münchner, seine Trikotnummer 29 nicht mehr zu vergeben und sein Trikot unter das Hallendach der Olympia-Eishalle zu ziehen. Nach dieser erfolgreichen Zeit wechselte der Torhüter in die zweite Liga nach Crimmitschau, ehe er für die Ligakonkurrenten Bietigheim und Riessersee jeweils zwei Spielzeiten auf dem Eis stand. Seit jeher trägt der Memminger Neuzugang übrigens die Nummer 29 auf seinem Trikot – eine Tatsache, die sich auch in der neuen Saison nicht ändern wird. Torontos Torwartlegende Felix Potvin diente Vollmer als Vorbild – und da Antti Miettinen (trägt künftig voraussichtlich die 10) keine besondere Beziehung zu der Zahl hat, überließ er sie dem neuen Indianer prompt. In seiner langen Karriere gewann Vollmer zahlreiche Titel: So wurde er einmal Bayernliga-Meister, zweimal gewann er die DEL2. Auch ein Aufstieg aus der Oberliga und der DEB-Pokalsieg stehen in seiner beindruckenden Vita. Zahlreiche individuelle Trophäen und Rekorde können gar nicht erwähnt werden, erstaunlich ist aber sein äußerst erfolgreiches Engagement im Inlinehockey, welches ihm zahlreiche Meistertitel und sogar den Vize-Weltmeistertitel bescherte.

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