Jahreshauptversammlung: Trotz allem Zuversicht

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(Oberliga-Memmingen) Hier finden Sie eine Zusammenfassung von der Jahreshauptversammlung 2018 des ECDC Memmingen e.V. Der Bericht wurde uns mit freundlicher Genehmigung der Memminger Zeitung bereitgestellt.

 

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Das Vertrauen in die „Eishockeystadt Memmingen“ hat zuletzt mächtig gelitten. Dies machte Helge Pramschüfer bei der Mitgliederversammlung des ECDC Memmingen deutlich. Der Vereinsvorsitzende wartete mit geharnischter Kritik an der Stadtverwaltung auf. „Wir kämpfen das ganze Jahr nur mit Ablehnungen“, monierte der ECDC-Chef. Als ein Beispiel nannte Pramschüfer die Zitterpartie um den Einbau der Bande in der Eissporthalle. Erst ein Sturm der Entrüstung in den sozialen Medien habe hier „Wind in den verstaubten Laden am Marktplatz“ gebracht.

Die Verantwortlichen des Eishockey-Oberligisten versuchten, vor den 111 erschienenen Mitgliedern klar zu machen, welch schwierigen Rahmenbedingungen sie sich zu stellen haben – nicht zuletzt auch monetären. Sven Müller redete hier nicht lange drumherum. „Eishockey ist ein fast nicht finanzierbarer Sport“, stellte der Sportliche Leiter des Vereins fest. Gleichwohl habe man versucht, eine ebenso bezahlbare wie wettbewerbsfähige Mannschaft zusammenzubekommen.

Hochwillkommen war es da, dass Hauptsponsor Gefro sein Engagement zugunsten des Eishockeyklubs ausgeweitet hat. Feierlich unterzeichneten Thilo Frommlet und Pramschüfer vor den Mitgliedern den entsprechenden Vertrag.


Wieder mit Petr Haluza

Zum neuen Spielerkader zählt neben Lubor Pokovic als zweiter Kontingentspieler auch wieder Petr Haluza, der seine Verletzung vollständig ausgeheilt hat. Da Pokovic laut Obmann Müller „vermutlich im September“ Deutscher werde, wäre theoretisch noch Platz für Kirils Galoha. Als Müller dies aus Kostengründen als nicht realisierbar darstellte, kam aus der Versammlung der Vorschlag, den jungen Letten über eine Privatinitiative zu finanzieren: Jörn Knies stellte dafür schon mal 2000 Euro in Aussicht…

Der ECDC geht im Übrigen mit dem gleichen Etat wie in der vergangenen Saison in die neue Spielzeit. Mit rund 850000 Euro hatten sich die Gesamtausgaben des Vereins zuletzt fast verdoppelt. Es blieb unterm Strich ein Verlust von 18.000 Euro. Der Kommentar des Obmanns hierzu: „Wir müssen endlich von den Schulden wegkommen.“ In der Gesamtbilanz ist allerdings zu berücksichtigen, dass 30.000 Euro für die Video-Wall angespart wurden, die in weiteren zwei Jahren abbezahlt sein soll. Zu den Einnahmen des Vereins merkte Sven Müller an, dass dem Verein von einer durchschnittlichen Eintrittskarte von 8,50 Euro nach Abzug aller Abgaben gerade mal 3,86 Euro verbleiben.

Mit Platz zehn habe man „ein schwieriges erstes Jahr“ in der Oberliga Süd hinter sich, bilanzierte der Sportliche Leiter, der das eigene Team allzu oft durch zweifelhafte Schiedsrichter-Entscheidungen benachteiligt sah. Wegen des schwachen Viertelfinalgegners Geretsried habe man außerdem „nur zwei relativ schlecht besuchte Heimspiele gehabt“; zehn Tage ohne Einnahmen hätten sich gravierend auf das finanzielle Ergebnis ausgewirkt. Die vorzeitige, durchaus kostspielige Vertragsauflösung mit Rory Rawlik nahm Müller auf seine Kappe.

Neuer Nachwuchsleiter

Trainer Waldemar Dietrich bescheinigte Müller, „einen hervorragenden Job“ gemacht zu haben. Künftig wird der neue Co-Trainer Jan Benda für die Profis im Team ein regelmäßiges Vormittagstraining ansetzen. Benda ist als hauptamtlicher Vereinsmitarbeiter auch Nachwuchskoordinator. Oliver Schaffrath stellte sich am Mittwochabend den Mitgliedern als neuer Nachwuchsleiter vor, der von Martin Wölfle als Stellvertreter unterstützt wird.

Bendas Bestreben ist es, das Niveau beim älteren Nachwuchs der Indians langfristig anzuheben. Auch will er am „Fünf-Sterne-Programm“ des Eishockeybundes möglichst erfolgreich teilnehmen und hier „den dritten Stern ergattern“. Marco Kissner als seitheriger Nachwuchsleiter gab einen Überblick über das Abschneiden der jungen Indians. Kissner ist künftig im Vorstand als Beisitzer für den Bereich „Verwaltung“ zuständig.

Sascha Rienäcker, Marketingchef beim ECDC, verwies auf die Sponsoren-Einnahmen, die innerhalb von zwei Spielzeiten von rund 100.000 auf 364.000 Euro angestiegen seien. Nahezu 80 Prozent der Werbeflächen für die neue Saison seien inzwischen vergeben. Seit Jahren sei Thilo Frommlet ein „verlässlicher Partner“, lobte Rienäcker. Passend dazu fand die Mitgliederversammlung heuer im nagelneuen Mitarbeiter-Casino von Gefro bei Suppe und Kässpatzen statt. Nach gut drei Stunden konnte ECDC-Hallensprecher Daniel Halder den Abend beschließen.


Neuwahlen Vereinsvorstand

Die ECDC-Vorstandschaft formiert sich jetzt wie folgt:
Erster Vorsitzender: Helge Pramschüfer (Verantwortungsbereich Finanzen); Zweiter Vorsitzender: Sascha Rienäcker (Marketing); Dritter Vorsitzender: Sven Müller (Sportlicher Leiter);
Vierter Vorsitzender: Peter Gemsjäger (Frauenteam); Fünfter Vorsitzender: Oliver Schaffrath (Nachwuchsleiter/neu); Sechster Vorsitzender: Thomas Butzke (Organisation und Fans/neu); Siebter Vorsitzender: Herbert Gerstberger (Sicherheit/neu)

Vereinsausschuss/Beisitzer: Martin Wölfle (stellvertretender Leiter Nachwuchs); Michael Franz (Pressesprecher); Marco Kissner (Verwaltung).

 

Von Markus Brändle


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