(Bayernliga-Memmingen) Eine hitzige Angelegenheit war das zweite Vorbereitungsderby am Wochenende zwischen den Memminger Indians und dem ERC Sonthofen. Drei Spieldauerstrafen (eine davon gegen Memmingens Coach Wedl), bemerkenswerte Schiedsrichterentscheidungen und eine kleine Boxeinlage sorgten für hohen Unterhaltungswert für die 1071 Zuschauer am Hühnerberg. Am Ende konnte der ECDC dem Oberligisten nicht mehr ganz so Paroli bieten wie noch beim starken Auftritt zwei Tage zuvor und verlor etwas zu hoch mit 1:5. Das Tor für die Rot-Weißen erzielte Jan Benda. Weiter geht es für die Indians bereits am Freitag mit dem nächsten Derby zuhause gegen Kempten (20 Uhr).
Anders als am Freitag im Oberallgäu kamen diesmal die favorisierten Bulls besser aus den Startlöchern und deckten Memmingens Goalie Martin Niemz konsequent mit Arbeit ein. Nach wenigen Minuten nutzte Ex-Indianer Sven Schirrmacher eine Überzahlsituation zur Führung, sein Schuss von der blauen Linie wurde unhaltbar abgefälscht. In der Folge kam der ECDC aber besser in die Partie und erspielte sich eine Reihe guter Möglichkeiten. Eine davon verwertete Jan Benda ebenfalls in Überzahl zum umjubelten 1:1-Ausgleich. Gerade, als die GEFRO-Indians am Drücker waren, kassierte Mike Dolezal für einen Ellenbogencheck mit Verletzungsfolge eine Spieldauerstrafe und Sonthofen konnte fünf Minuten in Überzahl agieren. Die Bulls, die in der Saisonvorbereitung drei Wochen weiter als die Indians sind, nutzten das konsequent aus und stellten durch Torjäger Vaitl und Lautenbacher noch vor der Pause auf 3:1.
Bevor in den zweiten 20 Minuten wieder Eishockey gespielt werden konnte, mussten die Indians weitere Strafen schlucken. Erst gab es eine zweiminütige Bankstrafe, weil die Mannschaft zu spät aus der Kabine aufs Eis zurückkehrte, dann kassierte ECDC-Coach Alex Wedl eine Spieldauerstrafe. Doch die Memminger ließen sich nicht aus dem Konzept bringen und gestalteten das zweite Drittel völlig offen. Jetzt hatte das Heimteam zum Teil beste Einschussmöglichkeiten, der Anschlusstreffer oder gar der Ausgleich lag zum Greifen nahe. Doch anders als die abgezockten Bulls zuvor nutzten die GEFRO-Indians ihre zum Teil hochkarätigen Chancen nicht oder trafen nur das Gestänge des Sonthofer Tores, das von Jenny Harß erneut überragend gehütet wurde. Kurz vor der erneuten Pause ging Indianer Alex Krafczyk noch als Punktsieger aus einem kleinen Faustkampf gegen Anton Pertl hervor, die Zwei-Tore-Führung der Gäste hatte aber Bestand.
Wie man Chancen konsequent nutzt, demonstrierte im Schlussdrittel nochmals der Oberligist. Vaitl und Kapitän Grimm besorgten die Treffer vier und fünf für die Oberallgäuer – ein Ergebnis, das letztendlich um ein oder zwei Tore zu hoch ausfiel. Allerdings konnten die Memminger in den letzten zwanzig Minuten auch nicht mehr an die zuvor gezeigten Leistungen anknüpfen. Jetzt war dem Team deutlich anzumerken, dass es erst das dritte Vorbereitungsspiel der noch jungen Saison war. Dennoch ließ man das zweifelsohne vorhandene Potenzial an diesem Wochenende mehr als einmal aufblitzen, allerdings wurde auch gut sichtbar, welche Arbeit noch vor den neuformierten Indianern liegt. Insofern zeigten sich die ECDC-Verantwortlichen trotz der zwei Niederlagen durchaus zufrieden und sprachen von einem gelungenen Testwochenende. Sonderlob verdienten sich einmal mehr die Zuschauer am Memminger Hühnerberg, die mit 1071 Besuchern einen Vorbereitungsrekord aufstellten und eine prächtige Stimmung in der Halle erzeugten. Dementsprechend groß ist die Vorfreude aufs nächste Derby am kommenden Freitag, 18.9.: Wenn ab 20 Uhr der Landesligist ESC Kempten in der Memminger Eissporthalle gastiert, soll es auch wieder mit einem rot-weißen Sieg klappen.