Indians schlagen zurück: 7:2 vor 2.500 Zuschauern bringt erneute Führung im Derby-Viertelfinale

(Bayernliga-Memmingen)  2.532 Zuschauer am Hühnerberg haben am Freitagabend einen 7:2-Heimerfolg der Memminger Indians im dritten Play-off-Viertelfinalspiel gegen den HC Landsberg bejubelt. Nach der knappen 1:2-Niederlage letzte Woche am Lech zeigte der ECDC die erwünschte Reaktion und führt in der „Best-of-5“-Serie nun mit 2:1. Spiel vier steigt an diesem Sontag um 17 Uhr in Landsberg – mit einem weiteren Sieg würden die GEFRO-Indians zum dritten Mal in Folge im Halbfinale der Bayerischen Eishockey-Liga (BEL) stehen.

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Nochmals 400 Zuschauer mehr als vor einer Woche im ersten Spiel am Hühnerberg – Memmingen macht seinem Ruf als Eishockeystadt wieder alle Ehre: 2.532 Fans sorgten am Freitagabend für einen neuen Saisonrekord in der BEL und eine fantastische Kulisse im Play-off-Derby der Indians gegen die Riverkings. Die Gäste vom Lech witterten nach ihrem Erfolg vom vergangenen Wochenende Morgenluft und wollten den Favoriten nun auch am Hühnerberg stürzen – doch aus diesem Vorhaben sollte nichts werden. Zwar begannen die Landsberger stark und mit der ersten Chance nach zwei Minuten, als Markus Rohde frei vor ECDC-Goalie Martin Niemz verzog. Die Indians anfänglich etwas nervös und mit einigen Fehlern im Aufbauspiel, allerdings jederzeit brandgefährlich in der Offensive. Und so entwickelte sich in den ersten zehn Minuten ein packendes Spiel mit offenem Visier, das beiden Teams Großchancen bot. Weil die Partie mit der üblichen Play-off-Härte geführt wurde, füllten sich auch rasch die Strafbänke: Landsberg nahm nach knapp zehn Minuten zwei Strafen innerhalb weniger Sekunden, die ECDC-Überzahlformation ging an die Arbeit und ließ es klingeln: Milan Vanek wurde von Jordan Baker freigespielt – 1:0. Doch die Freude dauerte nur kurz, weil auch die Riverkings nur zwei Minuten später mit einem Mann mehr auf dem Eis zuschlugen: Sven Gäbelein besorgte den Ausgleich. Und weiter ging es im munteren Überzahl-/Unterzahlspiel, bei dem der sehr gute Hauptschiedsrichter Buckmann jederzeit den Überblick behielt: Vor der Landsberger Spielerbank gab es eine kleine Auseinandersetzung und weil die Gäste meinten, gleich von der Bank aus eingreifen zu müssen, durften sie in der Folge wieder mit zwei Mann weniger ran. „Wir haben uns im ersten Drittel durch blöde Strafzeiten selbst geschwächt“, kommentierte HCL-Trainer Andreas Zeck nach dem Spiel. In der Tat: Tim Tenschert sorgte bei 5 gegen 3 auf dem Eis für die erneute Indians-Führung (14.), die Anton Pertl nur eine Minute später mit einem One-timer (Direktabnahme) nach Miettinen-Pass ausbaute. Nun spielte nur noch der ECDC, der Hühnerberg war früh ein Tollhaus. Erst recht, als Alex Krafczyk nach 17. Minuten einen Jainz-Schuss zum 4:1 abfälschte. Doch auch die Riverkings durften noch mal in Überzahl ran – Ex-Indianer Andi Schmelcher setzte mit dem 2:4 (20.) aus Landsberger Sicht den Schlusspunkt eines rasanten ersten Drittels.

Beide Mannschaften zeigten auch in den zweiten 20 Minuten beherztes Eishockey. Zunächst waren es die Indians, die eine 3 gegen 5-Unterzahl zu überstehen hatten. Das gelang problemlos, doch dann schlichen sich in der Folge einige leichtsinnige Puckverluste ein: So wie in der 30. Minute, als Gäbelein zum Glück nur die Latte traf. Für den Weckruf sorgte kurze darauf Milan Vanek, dem im Nachsetzen sein zweiter Treffer des Abends (32.) gelang. Nun waren die Rot-Weißen wieder in der Spur – Landsberg zeigte sich frustriert und leistete sich in Person von Verteidiger Wedl einen üblen Check von hinten an Milan Pfalzer. Die Folge: Eine Spieldauerstrafe gegen den HCL-Defender, er wird auch die Partie am Sontag verpassen.

Mit einer Drei-Tore-Führung ging es also ins letzte Drittel, in dem die GEFRO-Indians nicht mehr viel zuließen. Im Gegenteil: Die Scheibe lief nun flüssig durch die Reihen, die Fans konnten zunächst das 6:2 (43.) bejubeln, als Baker und Miettinen eine 2 gegen 1-Situation mustergültig ausspielten und der Kanadier abschloss. Den letzten Treffer zum 7:2 setzte Antti Miettinen (52.), dem dabei sein fünfter Scorerpunkt des Abends gelang. Der Rest war eine tolle Play-off-Party auf den Rängen – das Memminger Publikum feierte das Team wieder mit La-Ola und stehenden Ovationen für den klaren Derbyerfolg in Spiel drei. Ein Sieg fehlt den Indians noch zum Einzug ins Halbfinale – doch vor der Partie am Sonntag in Landsberg ist Vorsicht geboten. Schon am vergangenen Wochenende gingen die Memminger mit einem klaren Sieg im Rücken ins Duell am Lech, konnten da aber nicht an die zuvor gezeigte Leistung anknüpfen. „Wir wissen, dass uns am Sonntag wieder ein knüppelhartes Spiel erwartet. Wir werden uns darauf einstellen und bereit dafür sein“, so die ECDC-Trainer Halusa/Tenschert. Verlass wird auch einmal mehr auf die tollen Memminger Eishockeyfans sein: Voraussichtlich erneut über 600 „Indianer“ werden sich auf den Weg an den Lech machen, Spielbeginn ist um 17 Uhr.


ECDC Memmingen – HC Landsberg 7:2 (4:2 / 1:0 / 2:0)
Tore: 1:0 (10.) Vanek (Baker/Jainz; 5-3), 1:1 (12.) Turner (Gäbelein/S. Kerber; 5-4), 2:1 (14.) Tenschert (Miettinen/Vanek; 5-3), 3:1 (15.) Pertl (Miettinen/Hoffmann), 4:1 (17.) Krafczyk (Miettinen/Jainz; 5-4), 4:2 (20.) Schmelcher (Dolezal, Gäbelein; 5-4), 5:2 (32.) Vanek (Baker/Rott), 6:2 (43.) Baker (Miettinen/Krafczyk), 7:2 (52.) Miettinen (Pertl/Krafczyk).

Strafminuten: Memmingen 18 – Landsberg 18 + 5 + Spieldauer gegen Wedl (Check von hinten)

Schiedsrichter: Buckmann (Berchtesgaden) – Zuschauer: 2.532

ECDC Memmingen: Niemz (Reichelmeir) – Hoffmann, Stotz, Tenschert, Neumann, Schirrmacher, Feldmeier, Jainz (C), Piotrowski – Pertl, Baker, Scheitle, Arnold, Pfalzer, Rott, Schweiger, Miettinen, D. Zimmermann, Krafczyk, Kozlovsky, Vanek.

HC Landsberg: Schedlbauer (Hacker) – Schmelcher, Folk, Barnsteiner, Maag, Wedl, Turner, Ott – Tausend, Grünauer, Dörner, Fischer, D. Kerber, Rohde, S. Kerber, M. Kerber, Christian, Gäbelein, Dolezal, Sturm.


Bilder von den Memmingen Indians finden Sie in der Galerie von unserem Medienpartner und Sponsor eishockey-online.com

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