Indians-Mädels feiern sensationell die Vizemeisterschaft

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(DFEL-Memmingen)  In einem an Dramatik kaum zu überbietenden Eishockey-Krimi bezwangen die Frauen der Memminger Indians auch am zweiten Tag den OSC Berlin und sicherten sich so in letzter Sekunde noch die deutsche Vizemeisterschaft. Die ECDC-Mädels führten dabei schon 3:0 bzw. 4:3, doch die Berlinerinnen holten jeweils den Rückstand auf. Zuletzt gewannen die Allgäuerinnen mit 5:4 (3:0/0:1/2:3) und sicherten sich damit die dritte Vizemeisterschaft innerhalb der letzten vier Jahre.

Die Voraussetzungen waren beiden Teams klar, Berlin benötigte drei Punkte um Vizemeister zu werden, Memmingen zwei. Verstärkung hatten die Indians im Vergleich zum Vortag in Person von Susanne Fellner bekommen, als Backup-Goalie war Manuela Anwander im Aufgebot. Es war fast ein Spiegelbild vom Vortag: Berlin mit Feldvorteilen, aber es gab gegen die starke Memminger Abwehr kein Durchkommen. Als Daria Gleissner nach zehn Minuten von der Blauen Linie abzog  schlug die Scheibe zum 1:0 für die Indianerinnen ein. Davon motiviert bekamen nun die Memmingerinnen mehr Chancen und Kathleen Smith mit einem schön abgelenkten Schuss (12.Min) und Larissa Swikull mit bei einem Break (13.) schraubten das Ergebnis noch vor der ersten Pause auf 3:0 in die Höhe.

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(Foto: Stefan Weishaupt)

ECDC-Coach Werner Tenschert warnte sein Team in der Pause dann vor Berlin, und er sollte damit Recht behalten. Die Eisladies hatten das Spiel noch keineswegs aufgegeben und drängten weiter auf das Memminger Tor und Franziska Albl war gut beschäftigt. Nach 31 Minuten dann der verdiente Anschlusstreffer für den OSC: Emily Nix stocherte den Puck ins ECDC-Tor. Die Memmingerinnen fingen sich nach ein paar Minuten wieder und erarbeiteten sich ihrerseits gute Möglichkeiten. Glück hatte Marie Düsberg im Berliner Kasten als 30 Sekunden vor der zweiten Pause Kate Smith nur die Latte traf.

Unmittelbar zu Beginn des letzten Abschnitts hatten dann die Memmingerinnen Glück, als Arielle O’Neill nur am Pfosten scheiterte. Kurz darauf verkürzte Laura Kluge dann doch noch auf 3:2 (42. Min). Nun war also wirklich wieder alles offen. Doch die ECDC-Mädels schlugen zurück: Nicola Eisenschmid stellte nach 48 Minuten den alten 2-Tore Abstand wieder her. Die Hauptstädterinnen aber kämpften unverdrossen weiter und nur zwei Minuten später traf Stephanie Ramsay zum 4:3. Als eine Minute später Emily Nix zum 4:4 ausglich, schienen den Maustädterinnen die Felle davon zu schwimmen. Aber die Indians kämpften, immer wieder vom heimischen Publikum lautstark angefeuert weiter, und Nicola Eisenschmid war bei einem Break  zum 5:4 erfolgreich (55.). Die Dramatik hielt an, beide Teams nahmen ihre Auszeiten, Berlin die Torfrau vom Eis und gegen Ende mussten die Indians fast zwei Minuten nur mit vier Feldspielerinnen überstehen. Mit letztem Einsatz schafften sie es aber, die Scheibe vom eigenen Tor fern zu halten und den Vorsprung über die Zeit zu retten.

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(Foto: Stefan Weishaupt)

„Ich bin unheimlich stolz auf meine Mannschaft“, waren die Worte von ECDC-Coach Werner Tenschert nach dem Sieg. „Dass wir es geschafft haben, so viele personelle Abgänge zu kompensieren, zeigt die Stärke und den Charakter dieses Teams“. Auch ECDC-Teammanager Peter Gemsjäger war sichtlich glücklich über diese unerwartete Vizemeisterschaft: „In den letzten Jahren hatten wir immer das Nachsehen, wenn es am Ende so knapp wurde. Letztes Jahr hat uns auch gegen Berlin nur ein Punkt gefehlt. Doch diesmal hatten wir das Glück des Tüchtigen“.

Den OSC Eisladies blieb trotz ihrem aufopferungsvollen Kampf mit 44 Punkten nur Platz vier in der Liga. Dritter wurde Ingolstadt (46) und die Memminger Indians mit 48 Punkten Vizemeister. Die Meisterschaft von Planegg (65) Punkte stand schon seit einigen Spieltagen fest. Zum Abschluss der diesjährigen Saison treffen sich die vier Top-Teams der Bundesliga am kommenden Wochenende nochmals zum DEB Pokalturnier. Im Halbfinale treffen die Indians da auf den ERC Ingolstadt, Berlin muss gegen Meister Planegg ran.

ECDC Memmingen – OSC Berlin 5:4 (3:0/0:1/2:3)

Tore:

1:0 (10:19) Daria Gleissner (Julia Seitz);

2:0 (12:53) Kathleen Smith (Marina Swikull, Carina Strobel);

3:0 (13:53) Larissa Swikull (Nicola Eisenschmid, Erin Nomore);
3:1 (30:30) Emily Nix (Stephanie Ramsay);
3:2 (41:01) Laura Kluge (Stephanie Ramsay, Areille O’Neill) PP+1;

4:2 (47:33) Nicola Eisenschmid (Erin Nomore);

4:3 (49:09) Stephanie Ramsay (Ana Düsberg, Arielle O’Neill);

4:4 (50:43) Emily Nix (Paula Nix, Kathrin Fring);

5:4 (54:28) Nicola Eisenschmid (Kate Smith, Larissa Swikull);

Strafen:

Memmingen 8 Min., Berlin 8 Min

Zuschauer:

147

Es spielten:

Tor: Franziska Albl (60:00 Min), Manuela Anwander

Abwehr: Daria Gleissner, Carina Strobel, Julia Gemsjäger, Susanne Fellner,  Saskia Wirth, Laura Schreiner

Sturm: Kate Smith, Antje Sabautzki, Erin Normore, Julia Seitz, Nicola Eisenschmid, Marina Swikull, Larissa Swikull, Johanna Winter, Carina Bitzer


Mehr Informationen über die Frauenmannschaft der Memminger Indians finden Sie hier …

Mehr Informationen über die Frauen Eishockey Bundesliga (DFEL) finden Sie hier…

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