Bei seiner Jahreshauptversammlung präsentiert sich der ECDC Memmingen als vitaler und leistungsstarker Klub – Der Vorsitzende übt allerdings auch Kritik (Bericht Memminger Zeitung/ D. Prähofer).
Der ECDC Memmingen ist für die Zukunft gut gewappnet. Dieser Eindruck entstand auf der jüngsten Jahreshauptversammlung des Eishockey-Klubs. Die Vorstandschaft ist dabei einstimmig entlastet worden. Dasselbe gilt für den Vereinsausschuss und die Kassenprüfer. Trotz der Corona-Pandemie konnte der ECDC beachtliche Zahlen vorlegen. Im Folgenden beleuchtet die Memminger Zeitung die wichtigsten Inhalte, die auf de Mitgliederversammlung zur Sprache kamen:
- Unter schwedischem Kommando
Vor den rund 70 Mitgliedern zog der Sportliche Leiter Sven Müller eine positive Bilanz. Müllers Botschaft glich einem Superlativ: „Die Saison 2021/22 war die erfolgreichste in unserer 30-jährigen Vereinsgeschichte.“ Es erfülle ihn mit „unheimlichem Stolz“, dass die Männer Deutscher Oberliga-Vizemeister geworden seien. Der Erste Vorsitzende Helge Pramschüfer erinnerte daran, dass die Indians im Frühjahr gleich vier Mal vor ausverkauftem Haus spielen durften. „Zuvor hatten wir coronabedingt teilweise nur 500 Zuschauer gehabt.“ Der am Saisonende abgewanderte Trainer Sergej Waßmiller habe laut Müllers Worten „hervorragende Arbeit geleistet.“ Am 30. September beginnt nun die neue Oberliga-Saison. In Sachen Zielsetzung sagte Müller: „Wir möchten die Hauptrunde unter den besten vier Teams beenden.“ Der neue schwedische Trainer Björn Lidström sagte dazu: „Ich sehe eine gute Chance, die Top-Vier zu erreichen.“ Auf die Fans ist wohl Verlass: Zweiter Vorsitzender Thomas Butzke teilte mit, dass er bis zum Ende des Verkaufszeitraums mit rund 700 bis 800 verkauften Dauerkarten rechne.
- Ambitionierte Frauen
Zwar schlossen die Indians-Frauen die vergangene Saison als Deutscher Vizemeister ab, doch Teammanager Peter Gemsjäger sprach dennoch von einer „schwierigen Saison.“ Aus Verletzungsgründen seien mehrere Nationalspielerinnen ausgefallen. Als „Glücksgriff“ habe sich indes Trainer Waldemar Dietrich erwiesen. Der Deutsch-Kasache hatte im November den glücklosen Georg Taferner abgelöst. In der kommenden Saison werden die ECDC-Frauen erneut auf drei Hochzeiten tanzen: Nicht nur in der Bundesliga, soindern auch in den nationalen und internationalen Pokal-Wettbewerben wollen die Memmingerinnen Stärke beweisen.
- Viel Betrieb im „Unterbau“
Der für den Nachwuchs zuständige Abteilungsleiter Marcus Hasse berichtete, dass von den Bambini bis zu den Junioren sämtliche Mannschaften am Spielbetrieb teilgenommen hätten. Insgesamt seien dies 145 Kinder und Jugendliche gewesen. Hasse und der hauptamtliche Nachwuchstrainer Andreas Börner zeigten sich „sehr zufrieden mit der Entwicklung.“
- Solide Finanzen
Müller betonte, dass der Gesamtverein ECDC „ein sauberes Plus erwirtschaftet“ habe. Der von Kassenprüfer Martin Angerer vorgelegte Kassenbericht weist einen Gewinn von 115 000 Euro und einen Bilanzüberschuss von 180 000 Euro aus. Gleichwohl, warnte Müller, müsse man weiterhin vorsichtig agieren. Die finanzielle Leistungsfähigkeit des Klubs habe die oberste Priorität. Den Etat habe man demzufolge nur geringfügig erhöht. Vorsitzender Pramschüfer zeigte sich erfreut über die Vertragsverlängerung mit Hauptsponsor Gefro. Pramschüfer scheute sich jedoch nicht, auch einige Mißstände offen anzusprechen. „Unsere Strukturen sind nicht zweitligawürdig“, bemängelte er. Das liege daran, dass am Hühnerberg noch das Ehrenamt dominiere. Konkret verwies Pramschüfer dabei auf das Fehlen von Umkleiden, Fitness- und VIP-Räumen. Einen Seitenhieb auf den Nachbarn FC Memmingen konnte sich der Vereinschef dennoch nicht verkneifen: „Andere Vereine in Memmingen bauen und bauen – in der Hoffnung, dass es später mal besser wird.“
Dieser Bericht wurde uns mit freundlicher Genehmigung von der Memminger Zeitung bereitgestellt. Vielen Dank an unseren Medienpartner und an Dominik Prähofer.