(Bayernliga-Memmingen) Jetzt geht’s ums Endspiel: Am voraussichtlich vollbesetzten Hühnerberg kämpfen am Freitag, 20 Uhr, die Memminger Indians um den zweiten Final-Einzug in Folge in der Bayerischen Eishockey-Liga. Gegner im Play-off-Halbfinale ist Lieblingsrivale Höchstadt Alligators. Die Franken führen in der „Best-of-3“-Serie mit 1:0, mit einem Heimsieg wollen die Indianer den Ausgleich schaffen und ein entscheidendes drittes Spiel erzwingen. Die Kracher-Partie in der Memminger Eissporthalle steht unter dem Motto „3000+: Volle Hütte Richtung Finale“ und wird von einem außergewöhnlichen Rahmenprogramm begleitet.
Der Hühnerberg soll beben: Mit Spannung blickt man beim ECDC Memmingen darauf, ob im Halbfinale die 3000er-Zuschauer-Marke geknackt wird. Kein unrealistisches Ziel, nachdem zuletzt bereits im Viertelfinale gegen Landsberg über 2500 Fans kamen. Und die Verantwortlichen wollen mit Prosecco-Bar, „Happy Hour“ und einer Lasershow den Besuchern Spektakuläres bieten (siehe eigener Bericht). Im Vordergrund steht aber natürlich ganz klar das Sportliche – und hier geht es um nichts Geringeres als den Einzug ins Finale um die Bayerische Meisterschaft. Dort standen die Indians bereits im Vorjahr, hier wollen sie ohne Wenn und Aber wieder hin. Die 1:4-Niederlage aus Spiel eins in Höchstadt vom vergangenen Sonntag ist bereits abgehakt. „Wir wissen, dass wir es besser können und werden das am Freitag zeigen“, so die kämpferische Ansage der Mannschaft. Nachdem das Halbfinale lediglich im Modus „Best-of-3“ ausgetragen wird, ist Verlieren nun natürlich verboten. Doch dass die Indianer gerade unter Druck immer am besten sind, haben sie in dieser Saison hinlänglich bewiesen. Nachdem es lange nicht danach aussah, wurde im Januar mit einem fulminanten Schlussspurt doch noch der Meisterrundenplatz ergattert. Auch dort stand man zur Halbzeit mit dem Rücken zur Wand, um dann doch noch durchzustarten und die Gruppe als Zweiter vor Höchstadt abzuschließen. Sorgen, dass die GEFRO-Indians nicht mit dem Rückstand umgehen könnten, macht sich im Memminger Lager also keiner. Im Gegenteil: „Das motiviert uns. Für solche Momente spielt man doch Eishockey. Wenn uns am Freitag dann 3000 Zuschauer im Hexenkessel anpeitschen, werden wir das Spiel gewinnen und mit Rückenwind nach Höchstadt fahren“, so die sportliche Leitung der Rot-Weißen. Der Kader der Indianer dürfte nahezu komplett sein, das Trainergespann Halusa/Tenschert kann aus dem Vollen schöpfen und hat einige Alternativen zur Hand.
Alternativen, auf die Höchstadts Spielertrainer Jun nicht zählen kann. Seit Saisonbeginn schlagen sich die Mittelfranken mit einem sehr kleinen Kader fast schon sensationell – mussten dabei aber auch zweimal erfahren, dass es am Hühnerberg nichts zu holen gibt. Mit 7:3 und 6:5 traten die Alligators jeweils die Rückreise an. Dass die wenigen Spieler aber über sehr hohe Qualität verfügen, bewiesen sie einmal mehr im ersten Halbfinalspiel am vergangenen Sonntag. Angetrieben von Jun und dem genauso überragenden Ales Kreuzer sorgen Akteure wie Martin Vojcak, Tomas Urban oder Patrik Dzemla für Gefahr. Im Tor bauen die Panzerechsen auf den starken Philipp Schnierstein, in der Abwehr räumen Markus Babinsky oder Simon Knaup kompromisslos ab. Hinten wird dichtgemacht, der Puck mit schnörkellosem Spiel nach vorn getrieben und dann in bester Play-off-Manier aus allen Lagen die Scheibe zum Tor gebracht. Einfaches, aber erfolgreiches Hockey – eben solches, mit dem auch die GEFRO-Indians bis ins Halbfinale vorstießen. „Unser Spiel ist etwas laufintensiver, aber im Grunde gilt das Gleiche: Hinten müssen wir sicher stehen und vorne eiskalt zuschlagen. Wenn wir konzentriert unser Ding machen, werden wir sie packen“, ist man am Hühnerberg überzeugt.
Dann würde es in der Halbfinal-Serie zu einem alles entscheidenden dritten Spiel kommen, das am Sonntag wieder in Höchstadt (18 Uhr) stattfindet. „Es bleibt spannend bis zum Schluss“, so das Versprechen im Indians-Lager.
Die Abendkassen an der Memminger Eissporthalle öffnen um 18.30 Uhr. Dann beginnt bereits das spektakuläre Rahmenprogramm.