„Hallo Nachbar“: Heim-Derby gegen Landsberg birgt viel Brisanz – große Kulisse am Sonntag erwartet

(Bayernliga-Memmingen) Gleich das zweite Heimspiel der BEL-Saison hält für die Memminger Indians ein ganz großes Highlight parat: Wenn am Sonntag um 18.30 Uhr „Nachbar“ HC Landsberg zum Derby am Hühnerberg gastiert, wird eine gehörige Portion „Pfeffer“ und Brisanz in der Partie sein. Die Begegnung ist nicht nur eine Neuauflage des letztjährigen Play-off-Viertelfinals, das zum Teil vor über 2.500 Fans stattfand. Gleichzeitig ist es das Aufeinandertreffen zahlreicher Akteure, die bereits jeweils auf der anderen Seite im Team standen. So gibt es unter anderem ein Wiedersehen mit den Ex-Indianern Markus Kerber und Sebastian Lachner, umgekehrt sind die einstigen Landsberger Mike Dolezal und Michael Folk nun beim ECDC. Gleiches gilt für Indians-Trainer Alex Wedl. Er trifft auf sein Ex-Team, bei dem auch sein Sohn Tobias unter Vertrag steht. Umrahmt wird das Derby von der neuen ECDC-Aktion „Blaulichttag“.

Play-off-Revanche, Vater-Sohn-Duell, Wiedersehen mit alten Bekannten – es gäbe unzählige Begriffe, mit denen man die erste Begegnung zwischen Memmingen und Landsberg in dieser Saison beschreiben könnte. In erster Linie ist es aber ein sportlich hochinteressantes Derby, das die Zuschauer hüben wie drüben anlocken dürfte. Schon letzte Saison war bei den Partien Indians gegen Riverkings stets Feuer unter dem Dach – erst recht, als sich beide Teams in den vier Spielen der Viertelfinalserie (3:1 für Memmingen) gegenüberstanden. „Wer dachte, dass die Liga nach dem Wegfall von Sonthofen nicht mehr so interessant sei, wurde hier vom Gegenteil überzeugt: Duelle zwischen uns und Teams wie Landsberg, Lindau oder Höchstadt sind das Salz in der Suppe und machen die Bayernliga so spannend“, sagt Sportchef Sven Müller. Petr Sikora und Antti Miettinen (Foto: Schraut)
Sportlich ist das Heimderby gegen den HCL die einzige Begegnung für die Rot-Weißen an diesem Wochenende, nachdem das Freitagsspiel gegen Lindau auf den 23.12. verlegt wurde. Aus den ersten beiden Partien überwiegt vor allem die Erkenntnis, dass auch für die vermeintlichen Favoriten kein einziges Spiel dieser Saison ein „Selbstläufer“ werden dürfte. Vermeintlich „Kleine“ wie Pegnitz oder Moosburg trumpften groß auf, die letztjährigen Top-5-Teams ließen am Sonntag dagegen allesamt Punkte. „Mit extremem Forechecking, hoher Laufbereitschaft und diszipliniertem Auftreten versuchen alle, den Top-Mannschaften das Leben schwer zu machen“, so Obmann Müller. „Wichtig ist deshalb, dass wir die Leichtsinnsfehler abbauen, kontrolliert und engagiert spielen und von der Strafbank wegbleiben.“ Gerade der Punkt Disziplin ist Müller ein besonderes Anliegen: „Alexander Wedl hat sofort nach dem Peißenberg-Spiel festgestellt, dass wir zu viele unnötige Strafen nehmen.“ Dies gilt es nun schleunigst abzustellen, will man gegen einen Gegner wie den HC Landsberg bestehen. Welche Rolle es spielt, dass ECDC-Coach Wedl sein Ex-Team bestens kennt, will Müller nicht einschätzen: „Natürlich weiß er ganz genau, was zu tun ist. Aber umsetzen müssen es noch immer die Spieler auf dem Eis. Gegen Landsberg ist es erst Indians-Coach Alex Wedl (Foto: Schraut)die dritte Partie und man wird von Spiel zu Spiel Fortschritte sehen.“

Nicht nur Trainer Wedl, auch zahlreiche Memminger Spieler kennen das HCL-Team um die Ex-Indianer Sebastian Lachner, Markus Kerber, Andreas Schmelcher und Benjamin Arnold natürlich ganz genau. Mit der Verpflichtung von Lachner und Oberliga-Topstürmer Marcel Juhasz aus Bayreuth machten die Riverkings über den Sommer von sich reden. Nicht wenige Experten trauen ihnen deshalb zu, auch heuer wieder im ersten Drittel der Liga mitzumischen und weit zu kommen. Trainiert werden die Lechstädter von Andreas Zeck, der Mitte der letzten Saison das Zepter übernommen hat. Er kann auf ein eingespieltes Team bauen, das nochmals gezielt verstärkt wurde. Im Tor vertraut man weiterhin Christoph Schedlbauer, der als unumstrittene Nummer eins gilt und reichlich Erfahrung in der BEL vorweisen kann. Abwehrchef beim HCL ist Andreas Geisberger, der ebenso wie Ex-Indianer Schmelcher über Erfahrung aus der 2. Bundesliga verfügt. Der stärkste Kaderteil dürfte in dieser Saison aber der Angriff der Gäste sein. Die Abgänge der beiden Routiniers Dolezal (ECDC) und Rohde (Buchloe) sollen in erster Linie der 32-jährige Deutsch-Kanadier Juhasz und Torjäger Lachner schließen. Juhasz gilt als guter Scorer und ist läuferisch stark. Die Qualitäten von Sebastian Lachner sind in Memmingen bestens bekannt: Der pfeilschnelle Angreifer agierte vor zwei Jahren am Hühnerberg und war – wie auch bei seiner letzten Station in Miesbach – Topscorer. Ein weiterer starker Neuzugang ist Thomas Fischer, der vom Nachbarn Peiting (Oberliga Süd) kam. Brandgefährlich ist auch der junge Dennis Sturm, der in der letzten Saison 18 Tore erzielen konnte. Etwas überraschend missglückte dem HCL der Saisonstart am vergangenen Wochenende völlig, im Auftaktspiel unterlag man in Miesbach unglücklich mit 3:4 und das erste Heimspiel ging mit 0:4 gegen Dorfen verloren. So werden die Zeck-Schützlinge sicherlich alles daran setzen, mit einem Erfolg am Hühnerberg nicht zu früh Boden zu verlieren. Neben der von Obmann Müller geforderten Konzentration und Disziplin wollen die Indians dem vor allem ihr Heimpublikum entgegensetzen. Weil auch viele Gästefans zum Derby erwartet werden und sich mehrere Hundert Besucher über die ECDC-Aktion „Blaulichttag“ angemeldet haben (siehe eigener Bericht), könnte man früh in der Saison schon an der 2000er-Marke kratzen! Für die passende Derby-Eishockeystimmung dürfte also gesorgt sein. Anspiel ist um 18.30 Uhr, Karten gibt es noch an den bekannten Vorverkaufsstellen sowie an den Abendkassen der Memminger Eissporthalle.


Bilder von den Memmingen Indians finden Sie in der Galerie von unserem Medienpartner und Sponsor eishockey-online.com

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