Glaube & Selbstbewusstsein: ECDC startet in Waldkraiburg ins Play-off-Viertelfinale – nächsten Freitag Heimspiel

(Bayernliga-Memmingen) Crunch-Time für den ECDC Memmingen: Ab Sonntag beginnt für die Indians mit dem Play-off-Viertelfinale der Bayerischen Eishockey-Liga die alles entscheidende Phase der Saison. Gegner in der „Best-of-5“-Serie ist Meisterschaftsanwärter EHC Waldkraiburg. Spiel eins steigt am Sonntag um 17.15 Uhr bei den Löwen in Oberbayern, ehe es am Freitag, 26.2., zur zweiten Begegnung am Memminger Hühnerberg kommt (20 Uhr). Wer zuerst drei Siege auf dem Konto hat, zieht ins Halbfinale ein.

Jetzt heißt es „Alles oder nichts“ für die besten acht Mannschaften der Bayerischen Eishockey-Liga. Mit den Play-offs beginnt die schönste und intensivste Eishockeyzeit der Saison. Für die GEFRO-Indians gilt dies umso mehr, treffen sie mit dem EHC Waldkraiburg doch gleich auf den von vielen Experten ausgewiesenen Top-Favoriten auf die Meisterschaft. Beim ECDC nimmt man es, wie’s kommt – in der jetzigen Phase werden vor allem die jeweilige Tagesform und der Wille entscheidend sein.Foto: Fuchs In den Play-offs wird um jeden Zentimeter Eis gekämpft, jeder Zweikampf noch härter geführt, kleinste Fehler sind fatal. Laufbereitschaft, Defensivverhalten und Teamspirit werden der Schlüssel zum Erfolg sein – was vorher war, interessiert nun nicht mehr. Deshalb weigert man sich bei den GEFRO-Indians strikt, auch nur ansatzweise auf manches Untergangsszenario einiger Beobachter im Internet einzugehen. „Klar war unsere Zwischenrunde nicht überzeugend, da haben viele kleine Faktoren eine Reihe gespielt. Jetzt beginnt es aber nicht nur bei null, jetzt ist eine andere Zeitrechnung: In den Play-offs kann immer alles passieren“, appellieren die Verantwortlichen vor allem an den Glauben und das Selbstbewusstsein von Fans und Mannschaft. „Verstecken müssen wir uns ganz sicher nicht. Wunschgegner gibt es in den Play-offs eh keine mehr, das sieht sicher auch Waldkraiburg so“, demonstriert man im Indianer-Lager Zuversicht. Warum auch nicht? Qualität und Potenzial sind vorhanden, jetzt muss noch das entscheidende Quäntchen Glück dazu kommen – oder besser: Es muss erzwungen werden! „Wir gehen nun als leichter Außenseiter in die Spiele. Wir haben aber schon oft genug gezeigt, dass wir gegen jede Spitzenmannschaft bestehen können. Wenn uns die Fans zahlreich unterstützen, die Mannschaft sich auf die Vorgabe des Trainers besinnt und wir einigermaßen vollzählig antreten können, ist alles möglich“, weiß Obmann Sven Müller vor Duell Nummer eins am Sonntag um 17.15 Uhr in der Industriestadt.

Viertelfinalgegner EHC Waldkraiburg wurde zu Saisonbeginn heftig vom Verletzungspech getroffen und rutschte zwischendurch sogar aus den Top-10 der Tabelle. Nachdem sich die vielen Verletzten nach und nach zurückmeldeten, kam auch der erwartete Erfolg zurück. Durch eine beeindruckende Siegesserie konnte man sich am Ende mit starken 50 Punkten noch Platz drei schnappen.Foto: Fuchs In der Zwischenrunde gelangen 17 Punkte, die zu Platz eins reichten, da man den direkten Vergleich mit den punkgleichen Höchstadtern gewann. Trainer Rainer Zerwesz kann auf eine routinierte Mannschaft bauen, die sich dazu auf ihre Leistungsträger jederzeit verlassen kann. Im Tor des EHC steht mit Patrick Vetter ein waschechter Memminger zwischen den Pfosten. Der inzwischen 28-Jährige spielt bereits das dritte Jahr in Waldkraiburg und hütete zuletzt in der Saison 09/10 das Memminger Tor. Nachdem sich sein Back-up Fabian Birk in der Zwischenrunde verletzte, wurde sofort reagiert und mit dem jungen Thomas Hingel ein starker Torhüter aus Moosburg verpflichtet. Etwas kurios sicher die Tatsache, dass Hingel erst vor wenigen Wochen noch mit Moosburg gegen die GEFRO-Indians gespielt hat. Interessant dürfte sicherlich sein, wer von Trainer Zerwesz das Vertrauen in den entscheidenden Play-off-Spielen bekommen wird. Unumstrittener Abwehrchef ist der 37-jährige Andreas Paderhuber. Er kurbelt das Spiel geschickt an und ist auch im Powerplay stets gefährlich. Mit dem 34-jährigen Daniel Hilpert konnte man im Dezember einen ehemaligen DEL-Verteidiger verpflichten. Er spielte zuletzt eineinhalb Jahre für Ligakonkurrent Miesbach und sorgte mit seinem Wechsel für Aufsehen. Mit reichlich Oberliga-Erfahrung ist auch Abwehrhühne Andreas Andrä ausgestattet. An der Seite dieser erfahrenen Spieler entwickeln sich auch die jungen Thomas Rott und Fabian Kanzelsberger prächtig.
Viel Qualität steckt auch im Löwen-Angriff, hier gilt es vor allem die überragende Paradereihe zu beachten. Kapitän und Leitwolf Max Kaltenhauser und seine Mitspieler Lukas Wagner und der tschechische Kontingentspieler Jakub Marek sind bestens eingespielt und machen jedem Gegner das Leben schwer. Alle drei scoren hervorragend und Torjäger Wagner verbucht schon 28 Treffer in dieser Spielzeit. Ebenfalls brandgefährlich ist Michael Trox, der im Sommer vom Oberliga-Aussteiger Erding nach Waldkraiburg gewechselt ist. Er fehlte zu Saisonbeginn verletzungsbedingt drei Monate, ist inzwischen aber wieder in Top-Form und erzielte in bisher 11 Spielen stolze 11 Tore. Viel Routine bringen Martin Führmann, Martin Hagemeister und Daniel Hämmerle ins Angriffsspiel ein. Eine überragende Saison spielt der erst 19-jährige Nico Vogl, dem schon 20 Treffer gelangen. Mit diesem Team ist der EHC definitiv in der Favoritenrolle – nicht nur fürs Viertelfinale, sondern auch für den Meistertitel. Dass dies aber nicht immer ein Vorteil sein muss, erfuhren jüngst die Indians in der Meisterrunde und so kann man am Hühnerberg sehr gut mit der Rolle als Außenseiter leben. „Wir können es jetzt allen zeigen – das weiß die Mannschaft“, so Müller. Guten Mutes heißt es nun also in Memmingen: Auf geht’s, Play-offs!

Info: Karten für das mit Spannung erwartete Viertelfinal-Heimspiel der Indians am kommenden Freitag, 26.2., gibt es im Vorverkauf bei der Memminger Zeitung, Dietzel’s Hockeyshop, Puck Sportsbar und der Agip-Tankstelle in Berkheim sowie an den Abendkassen der Memminger Eissporthalle. Auch für den Fanbus an diesem Sonntag nach Waldkraiburg sind unter der Handynummer 0160 7856269 noch Anmeldungen möglich.

Daten und Fakten zum Viertelfinalgegner EHC Waldkraiburg:

Vorjahresplatzierung: Halbfinale (im entscheidenden Spiel 3 gegen den späteren Meister Lindau unterlegen)

Vorrundenplatzierung: 3. Platz (50 Punkte – 113 : 75 Tore – 16 Siege, 2 mal in der Verlängerung/Penalty unterlegen, 8 Niederlagen)

Zwischenrunde: 1. Platz (17 Punkte – 41 : 19 Tore – 5 Siege, 2 mal in der Verlängerung/Penalty unterlegen, 1 Niederlage)

Topscorer: Lukas Wagner (34 Spiele, 28 Tore, 32 Vorlagen = 60 Punkte)

Kapitän: Max Kaltenhauser (34 Jahre, 28 Spiele, 19 Tore, 33 Vorlagen = 52 Punkte)

Kontingentspieler: Jakub Marek (24 Jahre, 24 Spiele, 15 Tore, 35 Vorlagen = 50 Punkte)

Strafbankkönig: Max Kaltenhauser (90 Minuten)

Zuschauerschnitt: 616,06 ( 17 Spiele, gesamt: 10473 Besucher, Top-Besuch: 2104 im Derby gegen Dorfen)

Stadion: Eisstadion Waldkraiburg (3500 Plätze), Baujahr 1971

Stadt: Einwohnerzahl 23900

Entfernung: 185 Kilometer nach Memmingen

Ergebnisse Vorrunde aus EHC-Sicht gegen Memmingen: 6:0 und 5:4


Bilder von den Memmingen Indians finden Sie in der Galerie von unserem Medienpartner und Sponsor eishockey-online.com

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