Ein Punkt in Peißenberg – zu viele Strafzeiten verhindern Sieg beim ersten Auswärtsspiel

(Bayernliga-Memmingen) In der Bayerischen Eishockey-Liga (BEL) ist der ECDC Memmingen am Sonntagabend mit einem Punkt im Gepäck vom ersten Auswärtsspiel in Peißenberg zurückgekehrt: Am Ende hieß es 5:4 nach Verlängerung für die „Eishackler“. Ärgerlich, weil die Indians aufgrund vieler Strafzeiten einen Zwei-Tore-Vorsprung nach 40 Minuten nicht über die Zeit retten konnten. Weiter geht es für die Memminger am kommenden Sonntag um 18.30 Uhr mit dem Derby-Highlight gegen den HC Landsberg am Hühnerberg.

Mit dem 5:3-Auftakterfolg gegen Pegnitz im Rücken, aber ohne den verletzten Kontingentspieler Eskelinen, machte sich der ECDC auf zum schweren Auswärtsspiel nach Peißenberg. Trotz einiger Startschwierigkeiten schafften es die GEFRO-Indians, bereits in der siebten Minute in Führung zu gehen: Petr Sikora schlenzte den Puck in den Winkel und brachte sein Team erstmals in Front. Doch dieser Spielstand war nicht von langer Dauer: Schon vier Minuten später schlugenFoto: Schraut die „Eishackler“ in Überzahl zurück und erzielten den Ausgleich. Auch in der Folge waren die Memminger viel zu oft auf der Strafbank anzutreffen, doch die Abwehr um Goalie Martin Niemz hielt – und so schaffte es der ECDC, in einer der wenigen eigenen Überzahlsituationen durch Miettinen die erneute Führung zu erzielen. Doch abermals kamen die kampfstarken Hausherren zurück, wenige Sekunden vor der ersten Pause schoss der stark aufspielende Eichberger das 2:2 und beendete damit einen rasanten ersten Durchgang.

Die Indians kamen im zweiten Abschnitt verbessert aus der Kabine und übernahmen sofort das Kommando. Angeführt vom unermüdlichen Miettinen wurden zahlreiche Angriffe auf das Tor des Peißenberger Schlussmannes Goll gefahren, die aber allesamt vergeben wurden. Erst in der 29. Minute konnte Martin Jainz einen Schlagschuss von Tim Tenschert entscheidend abfälschen und die zahlreich mitgereisten Fans zufrieden stellen. Und es wurde noch besser: Jan Kouba, mit seinem ersten Pflichtspieltor im Indians-Trikot, schraubte das Ergebnis – nach schöner Vorarbeit von Sikora – auf 4:2 aus Memminger Sicht. Alle Weichen schienen auf Sieg gestellt – erst recht, weil die Rot-Weißen dieses Ergebnis durch diszipliniertes Abwehrverhalten in die zweite Pause retten konnten.

Doch was im letzten Abschnitt folgte, war später auch von den Verantwortlichen nicht ganz erklärbar: Durch zahlreiche unnötige Strafzeiten wurden die Hausherren wieder zurück ins Spiel gebracht. Dazu kam ein zu sorgloses Abwehrverhalten, welches die „Eishackler“ dankend annahmen und bereits in der 46. Minute durch Kanadier Tyler Wiseman auf 3:4 verkürzten. Eigene Torchancen waren in dieser Phase Mangelware bei den Memmingern, Peißenberg drückte und profitierte von den vielen Hinausstellungen gegen die Gäste. Und so kam es, wie es kommen musste: In Überzahl, sowie mit einem weiteren Feldspieler für Torhüter Goll auf dem Eis, erzielten die Oberbayern erneut durch Wiseman eine Minute vor Schluss den umjubelten Ausgleich. So mussten beide Teams erstmals die neu eingeführte Overtime bestreiten (maximal fünf Minuten mit je vier Feldspielern) – ehe es, sollte kein Treffer erzielt werden, mit einem Penaltyschießen zu Ende gehen würde. Doch dazu sollte es an diesem Sonntagabend nicht mehr kommen. Die nun befreit aufspielenden Peißenberger konnten den Schwung des späten Ausgleichs in die Verlängerung retten und erzielten knapp eine Minute vor Ende den entscheidenden Treffer. Erneut Eichberger mit einem starken Solo beendete das Spiel und sicherte seinem Team den Zusatzpunkt. „Das darf uns nicht passieren“, bemängelte ECDC-Coach Alexander Wedl nach der Partie und kritisierte die vielen Strafzeiten seiner Mannschaft: „Wenn du praktisch ab der Hälfte des Spiels nur noch in Unterzahl agierst, kannst du auch einen Zwei-Tore-Vorsprung nicht über die Zeit bringen.“

Alles in allem können die Memminger auf ein extrem lehrreiches Auftaktwochenende der BEL zurückblicken, aus dem nun die richtigen Schlüsse gezogen werden müssen. Aufgrund zahlreicher Patzer der Konkurrenten wiegt der Punktverlust am Ende nicht allzu sehr, stehen die Indians doch weiterhin auf dem 3. Tabellenrang und haben nun Zeit, sich optimal auf das einzige Spiel des nächsten Wochenendes vorzubereiten. Hier folgt bereits ein weiteres großes Highlight der Saison: Am Sonntag, 18.10., empfängt der ECDC am heimischen Hühnerberg den Rivalen HC Landsberg zum Derby. Die Neuauflage des letztjährigen Play-off-Viertelfinals verspricht einiges an Brisanz, haben doch mehrere Akteure eine Vergangenheit beim Kontrahenten vorzuweisen. Los geht’s zur gewohnten Zeit um 18.30 Uhr, Karten sind an den bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.


Bilder von den Memmingen Indians finden Sie in der Galerie von unserem Medienpartner und Sponsor eishockey-online.com

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