(Oberliga-Memmingen) Im Derby gegen den EV Lindau haben die Memminger Indians ein deutliches Chancenplus zu verzeichnen, am Ende unterliegen sie aber mit 1:2 nach Verlängerung. Rund 1800 Zuschauer am Hühnerberg sahen eine sehr intensive Partie mit dem glücklicheren Ende für den EVL.
In fast allen Aufeinandertreffen der beiden Teams aus Memmingen und Lindau bekommen die Zuschauer eine hart geführte und enge Partie zu sehen, so auch am Freitagabend, als rund 1800 Fans (davon ca. 100 vom Bodensee) an den Hühnerberg pilgerten, um den neunten Derbysieg der Indians in dieser Saison zu feiern. Dass daraus am Ende nichts wurde, war zu Großen Teilen der Memminger Chancenverwertung zuzuschreiben. Bereits im ersten Abschnitt hatte der ECDC zahlreiche Möglichkeiten um früh in Führung zu gehen. Piskor mit einem Pfostentreffer und Bullnheimer, der das leere Gehäuse knapp verpasste, hatten die größten Möglichkeiten für das Team von Sergej Waßmiller, das sich in der 15. Minute doch noch für den Aufwand belohnen konnte. Jared Mudryk verwertete einen Querpass von Antti Miettinen zur verdienten Führung, auch wenn diese zu gering ausgefallen war.
Im zweiten Drittel häuften sich dann die Strafen auf beiden Seiten, das Spiel wurde zunehmend ruppiger geführt und in der Halle kam erstmals Derbystimmung auf. Nach mehreren missglückten Klärungsversuchen der Indians-Abwehr zog EVL-Verteidiger Widen ab und Hammerbauer fälschte den Schuss des Schweden unhaltbar zum Ausgleich in der 35. Minute ab. Aufgrund der Spielanteile war der Spielstand etwas schmeichelhaft für die Gäste vom Bodensee, obwohl sie durch starken Kampf immer besser in die Partie gefunden hatten.
Das letzte Drittel war geprägt von Memminger Druckphasen, allen voran bedingt durch einige Überzahlsituationen. Kurz nach Beginn folgte die erste Drangperiode, als Lennartsson hinausgestellt wurde. Die Hausherren schafften es aber weiterhin nicht, einen Treffer zu markieren. Der Pfosten, ein Verteidiger oder immer öfter der glänzend aufgelegte Zabolotny im Tor der Gäste wussten dies zu verhindern. Als rund acht Minuten vor dem Ende der EVL gleich mit mehreren Strafzeiten belangt wurde, kam die Chance der Indians, den Siegtreffer zu markieren. Obwohl sie nahezu zwei Minuten aus allen Lagen Schüsse abfeuerten, bekamen die Rot-Weißen den Puck nicht über die Linie. Kurz vor dem Ende wendete sich dann das Blatt und die Anhänger des ECDC mussten zwei Minuten zittern, als Kapitän Huhn auf die Strafbank verbannt wurde. Glücklicherweise aus Maustädter Sicht hielt die Abwehr stand und die Verlängerung musste über einen Sieger im Allgäu-Bodensee-Derby bestimmen.
In der Overtime beide Teams mit ersten Annäherungsversuchen in Richtung gegnerisches Tor. Nach einem Angriff der Memminger schaltete EVL-Kapitän Farny schnell und bediente den mitgelaufenen Hammerbauer, der den Puck frei vor Joey Vollmer über die Linie drücken konnte. Damit sicherten sich die Gäste den Zusatzpunkt und schoben sich erstmals wieder auf einen Play-Off-Rang. Diesen haben die Memminger zwar schon so gut wie sicher, ihren 5. Platz in der Tabelle mussten sie aber vorerst den Selber Wölfen überlassen, welche es in den kommenden Spielen unter Druck zu setzen gilt. Am nächsten Wochenende kommt der Spitzenreiter aus Regensburg nach Memmingen, zwei Tage später steigt das Allgäu-Derby in Sonthofen.
ECDC Memmingen – EV Lindau 1:2 n.V. (1:0/0:1/0:0/0:1)
Tore: 1:0 (15.) Mudryk (Miettinen, Stotz), 1:1 (35.) Hammerbauer (Widen, Fuchs), 1:2 (63.) Hammerbauer (Farny, Widen, GWG)
Strafminuten: Memmingen 8+10 (Stotz) – Lindau 18
Zuschauer: 1804
Schiedsrichter: Kapzan
Spieler des Abends: Vollmer (ECDC) – Zabolotny (EVL)
ECDC Memmingen: Vollmer (Neumann) – Latal, Schirrmacher; Pokovic, Stotz; Keil, Schmid T.; Mudryk, Kumeliauskas, Miettinen; Pfalzer, Huhn, Piskor; Schmid M., Beck, Wiecki; Schaffrath, Bullnheimer, Becher.
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