(Bayernliga-Memmingen) Ein echtes Highlight bereitet der Spielplan den Eishockeyfans einen Tag vor Silvester (Freitag, 30.12.). Ab 20 Uhr kommt es am Hühnerberg zum mit großer Spannung erwarteten Derby mit dem hochgehandelten HC Landsberg. Der Zeitpunkt könnte aus Memminger Sicht kaum besser sein: Man grüßt von der Tabellenspitze, eilt von Sieg zu Sieg und betreibt seit Wochen beste Eigenwerbung. Nicht nur deswegen empfehlen die Verantwortlichen den Vorverkauf an den bekannten Stellen zu nutzen.
Die Gäste vom Lech verfügen über ein gestandenes Team mit vielen starken Einzelspielern. Viele Experten sahen in den „Riverkings“ den großen Favoriten auf den Bayernligatitel. Im bisherigen Verlauf der Saison konnte man die Erwartungen jedoch noch nicht voll erfüllen. Aktuell liegt man „nur“ auf Platz sechs und liegt damit elf Punkten hinter dem ECDC. Zu kämpfen hat der HCL vor allem mit seiner Auswärtsbilanz, welche deutlich ausbaufähig ist. Trainer der Landsberger ist Andreas Zeck, der in den verbleibenden Spielen der Vorrunde die Mannschaft zu mehr Kontinuität führen muss. Hin und wieder lässt man die Stärke, die im Kader definitiv vorhanden ist, aufblitzen, nach Meinung der Fans aber leider viel zu selten.
Im Tor baut man mit Christoph Schedlbauer und Maximilian Güßbacher auf ein eingespieltes Duo. Beide erhalten regelmäßig ihre Einsätze und ergänzen sich gut. Die Abwehr wird von Mannschaftskapitän Andreas Geisberger angeführt. Ihm zur Seite stehen mit Andreas Schmelcher, Martin Hoffmann und Sven Curmann weitere ganz erfahrene Akteure. Für Schmelcher und Hoffmann ist es eine Rückkehr an ihre alte Wirkungsstätte, beide liefen schon für die Indians auf. Der stärkste Mannschaftsteil im Riverkings-Aufgebot ist sicherlich der Angriff, hier verfügt man über drei starke und ausgeglichene Reihen.
Topscorer ist derzeit der 33-jährige Deutsch-Kanadier Marcel Juhasz. Er spielt seine zweite Saison in Landsberg und gilt als Leader und ausgezeichneter Spielmacher. Die Kontingentstelle belegt der torgefährliche Kanadier Cody Freeman, der in 20 Spielen bereits 17 Treffer erzielen konnte. Ebenfalls im Auge sollte man den flinken und technisch versierten Dennis Sturm behalten, auf seinem Konto stehen auch schon 31 Scorerpunkte. Zum ohnehin schon sehr starken Angriff stieß in der Sommerpause mit Daniel Menge noch ein echter Hochkaräter hinzu. Der 33-jährige kam aus der DEL2 vom ESV Kaufbeuren und war hier zuletzt Kapitän und seit vielen Jahren immer einer der besten deutschen Scorer in der Liga. Nach holprigem Start beim neuen Verein kommt er immer besser in Fahrt und wird im weiteren Saisonverlauf sicher noch wertvoller. Revanchieren wollen sich die Gäste natürlich noch von der empfindlichen 4:8 Niederlage im Hinspiel, als der ECDC die ersatzgeschwächten Landsberger Mitte November besiegen konnte.
Im Lager der GEFRO-Indians hofft man nun auf ein möglichst schönes und erfolgreiches Jahresende. Mit einem Derbysieg würde man als Tabellenführer ins neue Jahr starten und hätte alle Trümpfe in eigener Hand, um sich in den drei verbleibenden Vorrundenspielen den Meistertitel in der Bayernliga zu sichern. Ob Trainer Waldemar Dietrich auf alle Spieler zurückgreifen kann ist noch nicht endgültig geklärt, zuletzt fehlten doch einige Akteure mit teils aber nur noch kleineren Blessuren.
Der Verein rechnet zu diesem Derby erneut mit einem stattlichen Zuschaueraufkommen. Nachdem im Spiel der Herzen kurz vor dem Weihnachtsfest gegen Passau die Marke von 2000 Zuschauern knapp verfehlt wurde, hofft man, auch dank sicherlich einiger Fans aus Landsberg, diese Grenze zu überschreiten. Der ECDC Memmingen empfiehlt allen Fans, den Kartenvorverkauf an den bekannten Stellen zu nutzen, um längere Wartezeiten an den Kassen zu vermeiden. Der Vorverkauf ist bereits gut angelaufen und die Eishockey-Euphorie endgültig in Memmingen angekommen. Ausreichend Eintrittskarten in allen Kategorien wird es aber auch noch an den Abendkassen geben.