Der Wahnsinn nimmt kein Ende: ECDC siegt in Landsberg nach zweimaligen Comeback

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(Bayernliga-Memmingen) Der ECDC Memmingen hat auch das zweite Spiel der Viertelfinal-Serie gegen den HC Landsberg gewinnen können. Es war ein Eishockeyabend, der so schnell nicht vergessen wird, drehten die Indians doch erst spät die Partie und sicherten sich somit ein frühes Entscheidungsspiel, welches am Freitag wieder in Memmingen ausgetragen wird. Die Tore vor den zahlreich mitgereisten Indians-Fans erzielten Tim Tenschert, Milan Pfalzer, Martin Jainz, Daniel Huhn und Antti Miettinen. Am Freitag (20 Uhr) steigt dann die nächste, und eventuelle bereits entscheidende, Partie am Hühnerberg.

 

 

Rund 700 Memminger machten sich auf den Weg, um ihre Mannschaft beim nächsten wichtigen Schritt in Richtung Oberliga zu begleiten. Weiterhin mussten die Coaches Waldemar Dietrich und Marc Vorderbrüggen auf den langzeitverletzten Patrick Weigant sowie Kapitän Jan Benda verzichten. Dennoch war alles angerichtet für den nächsten Derbykracher am Lech, auch wenn man wusste, dass diese Aufgabe alles andere als leicht werden würde.
Das erste Drittel wurde zunächst aber sehr konzentriert von den Indianer ausgetragen, die eine erwartete anfängliche Sturmwelle der Landsberger gar nicht erst zuließen und ihr Spiel ruhig angingen. Nichtsdestotrotz ereigneten sich Chancen auf beiden Seiten, die erste gute Möglichkeit für die GEFRO-Indians verpasste Antti-Jussi Miettinen in der 11.Minute, nachdem er zuvor von Lukas Varecha bedient worden war. Als die Offensivaktionen der Indianer immer mehr zunahmen, fiel folgerichtig die Führung in der 13.Minute. Tim Tenscherts Schuss von der blauen Linie besorgte, unter Mithilfe von Landsbergs Goalie Schedlbauer, in Überzahl die 1:0 Führung für den ECDC. Dieser zwischenzeitliche Spielstand wurde trotz weiterer Unterzahlsituationen der Indianer bis zur ersten Pause des Abends gehalten und die rot-weißen Anhänger im Stadion konnten sich zufrieden auf den weiteren Spielverlauf einstellen.

Im zweiten Drittel kamen die Hausherren aus Landsberg dann besser aus der Kabine und drückten auf den Ausgleich. Gute Aktionen, die immer wieder zu brandgefährlichen Torchancen führten, hätten den Ausgleich in den Anfangsminuten des Mitteldrittels herbeiführen können. Doch dieser sollte erst in der 31.Minute fallen, als Landsbergs Fischer durch einen Penalty zum 1:1 traf. Die Indians gerieten kurzeitig aus dem Konzept und mussten in der Folge auf den angeschlagenen Tim Tenschert verzichten. Und es sollte noch schlimmer kommen, denn Dennis Sturm traf zum 2:1 für den HC Landsberg, woraufhin Coach Dietrich bereits früh eine Auszeit nahm. Durch diese Maßnahme kam wieder die Ordnung in das Spiel der Indians zurück, was auch gleich Früchte tragen sollte. Vor dem Ende des zweiten Drittels setzte sich der stark aufspielende Milan Pfalzer durch und konnte nur noch regelwidrig von der generischen Abwehr gestoppt werden. Den zugesprochen Penalty verwandelte er in abgezockter Manier und sorgte so für den 2:2 Ausgleich (35.Minute) und großen Jubel im Gästeblock.

Das letzte Drittel war dann nichts für schwache Nerven. Die unzähligen Fans aus der Maustadt sorgten wiedermal für wahrhaftigen „Heimspielcharakter“ in Landsberg und peitschten ihr Team voran. Rundum ergab sich ein Spiel auf „Messers Schneide“, in welchem beide Teams für die Führung und somit für eine Vorentscheidung hätten sorgen können. Hohes Tempo und eine hohe Intensität prägten das ohnehin schon packende Viertelfinalduell. Auch der bärenstarke Joey Vollmer trug wie schon so oft in den entscheidenden Situationen des Spiels seinen Teil zum Erfolg bei.
Doch dann der Schock: Andreas Geisberger hämmerte die Scheibe aus zweiter Reihe in die Maschen und dämpfte die Euphorie gewaltig. Doch wie schon so oft in dieser Saison zeigten die Indians, das sie sich nicht so leicht geschlagen geben. Angefeuert von den Fans warfen die Maustädter alles nach vorn, um in den letzten Minuten die Partie zu drehen und den nun schier unmöglichen Sieg in Landsberg zu sichern. So war es dann Routinier und Abwehrspezialist Martin Jainz, der postwendend in der 54.Minute für die Antwort auf Memminger Seite sorgte. Nach tollem Pass von Lukas Varecha knallte er die Scheibe zum 3:3 unter die Latte und sorgte für grenzenlosen Jubel im Indianer-Lager. Doch der Wahnsinn ging weiter: Keine Minute später war der Puck erneut im Landsberger Gehäuse, ein Schlagschuss wurde von Kapitän Daniel Huhn noch zum 4:3 ins linke obere Eck abgefälscht. Die gesamte Indians-Kurve stand nun Kopf und der Jubel kannte keine Grenzen mehr. Als Antti-Jussi Miettinen dann noch zum 5:3 per Empty-Net-Goal traf, war der Eishockeyabend am Lech perfekt und der zweite wichtige Schritt in Richtung Oberliga getan.

Nur noch ein Sieg trennt die GEFRO-Indians nun von dem lang ersehnten und erstmaligen Aufstieg in die Oberliga, womit auch ein weiteres Saisonziel erreicht wäre. Dennoch gilt es jetzt „kühlen Kopf“ zu bewahren und konzentriert auf das nächste Heimspiel am kommenden Freitag zu blicken, wenn dann möglicherweise, mit dem dritten Sieg gegen den HC Landsberg, der Einzug ins Halbfinale und somit auch der sportliche Aufstieg am vollbesetzten Hühnerberg gefeiert werden kann.
Karten für den Knaller am Freitag gibt es ab sofort an sämtlichen Vorverkaufs-Stellen und auch noch an der Abendkasse am Hühnerberg. Das Spiel beginnt zur gewohnten Zeit von 20 Uhr, die Verantwortlichen der Memminger empfehlen aber bereits frühzeitig im Stadion zu sein.

 

HC Landsberg – ECDC Memmingen 3:5 (0:1/2:1/1:3)

Tore: 0:1 (13.) Tenschert (Jainz, Varecha, 5-4), 1:1 (28.) Fischer (PEN), 2:1 (30.) Sturm (Hoffmann, Kerber), 2:2 (35.) Pfalzer (PEN), 3:2 (53.) Geisberger (Kerber, Schmelcher, 4-5), 3:3 (55.) Jainz (Varecha, Miettinen), 3:4 (55.) Huhn (Piskor, Kouba), 3:5 (60.) Miettinen (ENG)

Strafminuten: Landsberg 20 – Memmingen 16 +10 (Schirrmacher S.)

ECDC Memmingen: Vollmer (Niemz) – Stalla, Folk, Stotz, Tenschert, Schirrmacher S., Jarabek, Jainz – Revaj, Miettinen, Piskor, Pfalzer, Rott, Huhn, Schirrmacher T., Simon, Hermann, Kouba, Kirsch, Varecha.

 

 

 


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