Der mit dem Pokal tanzt – Interview der Memminger Zeitung mit Waldemar Dietrich

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(Bayernliga-Memmingen) Die Memminger Indians haben mit dem Aufstieg in die Eishockey-Oberliga den größten Erfolg in ihrer Vereinsgeschichte gefeiert. Der am 19. Juli 1992 gegründete Klub spielt nun gegen den EHC Waldkraiburg im Halbfinale um die Bayerische Meisterschaft. Bevor die Best-of-five-Serie losging, nahm sich ECDC-Trainer Waldemar Dietrich die Zeit, Fragen der Memminger Zeitung zu beantworten.

 

 

 

Dieses Interview wurde uns mit freundlicher Genehmigung von der Memminger Zeitung zur Verfügung gestellt.
Vielen Dank!

Was sind die sportlichen Hauptgründe, warum die Indians in dieser Saison besonders erfolgreich sind? Wer hat aus Ihrer Sicht besonders großen Anteil am Erfolg?

Waldemar Dietrich: Meiner Meinung nach ist die Mannschaftszusammenstellung in dieser Saison dank Sven Müller (Sportlicher Leiter der Indians, Anm. d. Red.) nahezu ideal. Die Balance zwischen erfahrenen und jungen, hungrigen Spielern stimmt. Wichtig ist aber nicht nur der sportliche Aspekt, sondern der Charakter der einzelnen Spieler: die Bereitschaft, alles für das Team zu geben.

Die Saison fing ja alles andere als erfolgreich an. Woran lag es Ihrer Ansicht nach, dass dann doch noch alles so gut gelaufen ist?

Dietrich: Wir haben einfach etwas länger gebraucht, um die Mannschaft zusammenzubringen und durch Ausprobieren die richtigen Positionen für einzelne Spieler zu finden. Von Anfang an konnte man bereits gute Ansätze sehen, nur hatten wir Schwierigkeiten, die im Spiel auch umzusetzen. Wichtig war, Geduld mit den Spielern zu haben und ihnen Vertrauen zu schenken. Ich wiederum möchte mich an dieser Stelle ausdrücklich für das Vertrauen bedanken, das der Verein mir entgegengebracht hat.

Hätten Sie vor der Saison gedacht, dass Sie mit den Indians den Aufstieg schaffen könnten?

Dietrich: Zumindest habe ich mir dieses Ziel von Anfang an gesetzt.

Was rechnen Sie sich jetzt für die Serie gegen Waldkraiburg aus?

Dietrich: Ein zweites Heimspiel austragen zu können, ist zunächst das angepeilte Ziel.

Träumen Sie und Ihre Mannschaft von einem Finale gegen den alten Rivalen EV Lindau, der das andere Halbfinale gegen den TEV Miesbach bestreitet?

Dietrich: Soweit denken wir noch nicht. Das nächste Spiel ist im Moment das wichtigste – und unser Gegner heißt Waldkraiburg.

Werden Sie zusammen mit Ihrem Co-Trainer Marc Vorderbrüggen die Mannschaft auch in der Oberliga coachen?

Dietrich: Diesbezüglich haben mit der Vereinsführung noch keine Gespräche stattgefunden.

Was muss sich im Kader tun, damit die Indians in der Oberliga konkurrenzfähig sind?

Dietrich: Um in der Oberliga gut mithalten zu können, müssen wir uns auf mehreren Positionen verstärken.

Gibt es andererseits auch Spieler, die sicher bleiben?

Dietrich: Ja, es gibt ein paar Spieler, die für nächste Saison bereits einen Vertrag haben.

Sie sind ja auch seit vielen Jahren im Nachwuchs des ECDC Memmingen tätig. Wie wichtig ist aus Ihrer Sicht die Nachwuchsarbeit?

Dietrich: Die Nachwuchsarbeit im Verein hat für mich höchste Priorität. So war das immer – und so bleibt es auch.

Was muss sich im Nachwuchsbereich der Indians in Zukunft ändern beziehungsweise verbessern?

Dietrich: Ein paar Schritte in die richtige Richtung wurden bereits unternommen. Nur sind wir noch lange nicht am Ziel. Viel mehr Eiszeiten beziehungsweise Trainingsmöglichkeiten, bessere Zusammenarbeit zwischen den Trainern, Verstärkung im Trainerteam: Das ist das Mindeste, was wir umsetzen müssen, um die Kinder in ihrer Entwicklung besser fördern und unterstützen zu können.

Hat der ECDC als Oberligist nun bessere Chancen, in Zukunft zum Beispiel mit dem ESV Kaufbeuren im Nachwuchsbereich zusammenzuarbeiten? Oder ist das kein Thema?

Dietrich: Bislang wurde dieses Thema noch nicht ausgiebig genug besprochen.

 

Persönliches

Waldemar Dietrich wurde am 22. Dezember 1973 in der damaligen Sowjetunion, in Antonowka in Kasachstan, geboren. Er besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft. 1991 kam der heute 43-Jährige nach Deutschland. Seine Frau Julia, mit der er seit 20 Jahren zusammen ist, hat er 2003 geheiratet. Das Ehepaar Dietrich hat zwei Söhne: Aljoscha (12) und Nikita (7). Beide spielen im Nachwuchs des ECDC Eishockey.

Eishockey Der Job bei den Memminger Indians ist Dietrichs erste Stelle als Trainer im Seniorenbereich. Er hat für alle drei Memminger Vereine (SCM, EHC und ECDC) gespielt, aber unter anderem auch für den EV Pfronten und den ERC Sonthofen. Für den EHC Memmingen spielte Dietrich beispielsweise 2002/03 in der Oberliga, für den SC Memmingen 1993/94 in der Zweiten Bundesliga.

Der Eishockey-Nachwuchs liegt Dietrich besonders am Herzen. Derzeit ist er nicht nur mehrmals in der Woche mit der Ersten Mannschaft, sondern unter anderem auch mit dem U 8- und dem U 14-Team auf dem Eis. 

Vielen Dank an Manfred Jörg!

 

 


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