Couragierte Indians unterliegen knapp am Bodensee

(Bayernliga-Memmingen)

Lindau (mfr). In der Bayerischen Eishockey-Liga BEL hat der ECDC Memmingen das Auswärtsspiel beim EV Lindau knapp mit 0:2 verloren. Stark ersatzgeschwächt boten die Indians eine couragierte Vorstellung, konnten aber den überragenden Lindauer Torhüter Mayer nicht überwinden – und mussten nach drei Siegen in Folge erstmals wieder eine Niederlage einstecken.

Schon vor dem Spiel plagten die Indians große Probleme. Die wichtigen Verteidiger Martin Hoffmann, Sven Schirrmacher und Stefan Rott fielen wie bereits am Freitag verletzt aus. Doch es kam noch schlimmer: Tim Tenschert versuchte es nach einem schmerzhaften „Pferdekuss“ aus dem Dorfen-Spiel zwar, musste aber schon nach dem ersten Wechsel in der Anfangsminute einsehen, dass es nicht geht. So blieben den Indians gegen die favorisierten Lindauer drei etatmäßige Stammverteidiger übrig – in der Not wurde Anton Pertl nach hinten beordert und spielte auf ungewohnter Position eine starke Partie. Die Moral der Indianer freilich war nicht gebrochen, das Team präsentierte sich als echte Einheit und bot den knapp 1.200 Zuschauern ein enges Spiel.

Memmingen übernimmt das Zepter, Lindaus Torhüter pariert

Gleich zu Beginn überstanden die Memminger eine Unterzahlsituation, kamen danach besser in die Partie, die beiden Teams Chancen bot. Nach zehn Minuten war die Führung für den EVL aber nicht zu verhindern. Erneut in Überzahl schlug die tschechisch geprägte Paradereihe der Lindauer zu: Mikesz konnte auch Zuspiel von Mlynek und Sekera die Führung erzielen. Weitere Treffer im ersten Durchgang konnten die starken Goalies Mayer und Niemz aber durch zahlreiche gute Paraden verhindern. Im zweiten Durchgang übernahmen die GEFRO-Indians das Zepter und erspielten sich ein klares Chancenplus. Lindaus Torwart Beppi Mayer erwischte aber einen regelrechten „Sahnetag“ und ließ sich nicht bezwingen. Selbst als ECDC-Stürmer Patrick Zimmermann eigentlich nur noch ins vermeintlich leere Tor einschieben musste, brachte Mayer noch irgendwie eine Hand an den Puck. Geprägt war das Spiel nun durch viele Strafzeiten und Auseinandersetzungen der Spieler, allein im Mitteldrittel verhängte der Schiedsrichter über 40 Strafminuten. Da daraus aber kein Team Kapital schlagen konnte, blieb das Spiel weiter spannend und ging mit einem knappen Ergebnis in die letzten 20 Minuten. Auch hier stand die Partie auf Messers Schneide: Gute Chancen auf beiden Seiten, die aber vorerst nicht zum Erfolg führten, und Kampf um jeden Zentimeter Eis. Das bessere Ende hatten aber, wie im Hinspiel vor wenigen Wochen, die Lindauer, die durch Paul auf 2:0 erhöhen konnten und somit eine Vorentscheidung zu ihren Gunsten erreichten. Die Indians rannten an, mehr als ein Pfostentreffer und zahlreiche, in letzter Sekunde vereitelte Chancen wollte ihnen nicht mehr gelingen. So ging ein emotionales, flottes Spiel mit 2:0 an die „Islanders“, die damit weiter an der Spitze der Liga anzutreffen sind.

Zusätzliche Brisanz am Freitag gegen Buchloe

Die Indians haben damit weiterhin fünf Punkte Rückstand auf den anvisierten 5. Tabellenplatz und müssen ihre Aufholjagd am kommenden Wochenende fortsetzen. Am Freitag kommt es um 20 Uhr zum nächsten Derby am Memminger Hühnerberg, wenn mit den Pirates Buchloe ein unmittelbarer Konkurrent auftaucht. Zusätzliche Brisanz bekommt das Nachbarschaftsduell, weil des ESV gestern die Verpflichtung des Ex-ECDC-Trainers Jogi Koch als neuen Coach bekanntgab, der sein erstes Spiel just gegen die Indians absolvieren wird. Karten für dieses Derby gibt es ausreichend an den Abendkassen der Memminger Eissporthalle. Wegen des erwarteten Andrangs wird den Zuschauern zur Verpflegung ein dritter Kiosk im Aussenbereich vor der Haupttribüne angeboten werden.

EV Lindau – ECDC Memmingen 2:0 (1:0/0:0/1:0)

Tore: 1:0 09:53 Mikesz (Mlynek, Sekera; 5-4); 2:0 47:34 Paul (Pfeiffer).

Strafen: Lindau: 20 + 10 (Sekula) + 20 (Sekula) – Memmingen: 20 + 10 (Baker) + 10 (Miettinen)

EV Lindau: Mayer (Kirst) – Haug, Leiprecht, Olesko, Prell, Sekula, Fuchs, Lehmann, Schäfler – Paul, Cech, Martini, Katjuschenko, Feilmeier, Pfeiffer, Sekera, Mikesz, Kronfoth, Mlynek.

ECDC Memmingen: Niemz (Reichelmeir) – Stotz, Neumann, Feldmeier, Jainz – Pertl, Baker, Scheitle, Arnold, Schweiger, Miettinen, Kerber, Zimmermann P., Zimmermann D., Krafczyk.


Bilder von den Memmingen Indians finden Sie in der Galerie von unserem Medienpartner und Sponsor eishockey-online.com


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