„Bis zum Schluss kämpfen“ – Interview mit Memmingens sportlichem Leiter Sven Müller zum Saisonstart in der Eishockey-Bayernliga

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(Bayernliga-Memmingen) Die Eishockey-Bayernliga startet in die neue Spielzeit – und mittendrin die Memminger Indians, die erneut zu den Favoriten um den Titel zählen. Wir haben uns mit dem sportlichen Leiter Sven Müller über die kommende Saison, seine Ziele und die ausgemachten Schwierigkeiten in der Vorbereitung unterhalten.

 

 

memmingen-indians.de: Hallo Sven, ein aufregender Sommer liegt mal wieder hinter dem deutschen Eishockey. Zahlreiche Änderungen wurden durchgeführt, die u.a. auch Einfluss auf die Bayernliga hatten.

Sven Müller: Ja, der Sommer war sehr ereignisreich. Nachdem zunächst die Rettung der Oberliga anstand, wurde wenig später auch noch die Ausländerregelung gekippt. Anstatt mal kurz zur Ruhe zu kommen, war den ganzen Sommer über Hochbetrieb. Aber ich glaube es hat sich auch gelohnt. Die Oberliga konnte gerettet und die Bayernliga weiterhin sehr attraktiv gestaltet werden.

memmingen-indians.de: Durch die angesprochene Ligenreform sind uns auch mit Lindau, Höchstadt und Waldkraiburg namhafte Gegner verloren gegangen. Wie stark schätzt du die Liga in diesem Jahr ein und wer zählt für dich zu den Favoriten?

Sven Müller: Die Liga hat nur wenig an Qualität eingebüßt. Klar ist, dass die drei erfolgreichsten Clubs nun in der Oberliga spielen. Aber es haben sich zahlreiche Vereine namhaft verstärkt. So wird es auch in dieser Saison wieder einen harten Kampf um die besten Plätze geben.
Die Favoriten jetzt schon festzumachen ist natürlich schwierig. Rein vom Papier sind dies aber sicherlich Peißenberg, Miesbach, Landsberg und Memmingen. Aber auch Buchloe, Moosburg, Dorfen und die Aufsteiger Erding und Passau sind nicht zu unterschätzen.

memmingen-indians.de: Kommen wir auf unsere Ambitionen zu sprechen. Was ist das Ziel der sportlichen Leitung?

Sven Müller: Wir wollen in die Verzahnungsrunde, das ist klar. Die Platzierung hat dabei nicht oberste Priorität. Wir legen eher Wert darauf, unser Spiel und unser System, vor allem auch gegen schwächere Gegner, weiterzuentwickeln. Das war in der Vorbereitung nämlich unser größtes Problem. Gegen gute Gegner konnten wir bestehen. Die Schwächeren hingegen machen uns noch Probleme, da wir es noch nicht schaffen, das Spiel über die volle Distanz zu bestimmen. Aber genau um solche Probleme auszumachen, haben wir schließlich die Vorbereitungsspiele. Jetzt gilt es die Punkte einzufahren und dann müssen wir es schaffen, in der Verzahnungsrunde das Heimrecht auf unsere Seite zu holen.

memmingen-indians.de: Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, muss in der Mannschaft alles zusammenpassen. Ein großes Augenmerk liegt, wie in jedem Jahr, auf den Neuverpflichtungen. Haben sich mittlerweile alle gut in das Team integriert?

Sven Müller: Ja, die Neuzugänge fühlen sich in Memmingen wohl, soweit ich das beurteilen kann. Einen besonders guten Eindruck hat Daniel „Chicken“ Huhn bisher hinterlassen. Aber auch die jungen Stalla, Hermann und Revaj haben bereits gezeigt, was in ihnen steckt. Dass Joey Vollmer der notwendige Rückhalt ist haben wir auch schon deutlich gesehen. Insgesamt denke sind wir also auf einem guten Weg. Wenn jetzt auch noch bei Lukas Varecha der Knoten vollständig platzt, dann haben wir eine richtig starke Mannschaft zur Verfügung.

memmingen-indians.de: Einen Abgang mit Felix Furtner gab es bereits nach wenigen Wochen, wird hier noch einmal reagiert, oder werden die Indians mit dem vorhandenen Kader in die Saison starten?

Sven Müller: Unser U19-Spieler Moritz Böck hat bisher gute Leistungen gezeigt. Mit ihm verfügen wir über acht Verteidiger. Leider wird unser Kapitän Jan Benda noch längere Zeit ausfallen. Deshalb habe ich zwar tatsächlich schon über Nachverpflichtungen nachgedacht, der Markt gibt aber momentan keine Verteidiger mit angemessenem Preis-Leistungs-Verhältnis her. Darum werden wir mit dem jetzigen Kader in die Saison starten. Aber: Eishockey ist ein Tagesgeschäft, mal schauen was sich die nächsten Wochen noch tut.

memmingen-indians.de: Nicht nur zahlreiche Spieler sind neu am Memminger Hühnerberg, mit Waldemar Dietrich steht auch ein neues Gesicht an der Memminger Bande. Wie bist du mit seiner ersten Vorbereitung als Headcoach zufrieden?

Sven Müller: Beide Trainer machen einen sehr guten Job. Sie arbeiten hart mit dem Team und gehen auf die erkannten Probleme direkt ein. Dass wir uns in manchen Bereichen noch schwer tun, vor allem der Spielgestaltung und dem Überzahlspiel, haben sie erkannt und arbeiten akribisch daran, das gefällt mir.

memmingen-indians.de: Die ersten Wochen in der Bayernliga werden sicher nicht einfach, gibt es bestimmte Vorgaben und Ziele an die Mannschaft?

Sven Müller: Eine konkrete Zielvorgabe gibt es nicht. Mein Hauptanliegen ist es, dass wir bis zum Schluss kämpfen und ordentliches Eishockey zeigen. Wir können und werden auch mal verlieren, das wird sich in dieser engen Bayernliga ohnehin nicht verhindern lassen. Wenn wir aber alles gegeben haben, dann ist das auch in Ordnung. Was ich nicht sehen möchte sind Spiele wie gegen Füssen, denn wenn Kampf und Einstellung nicht stimmen, dann werde ich sauer. Ich bin mir aber sicher, dass wir, gemeinsam mit unseren zahlreichen Fans, eine erfolgreiche Spielzeit absolvieren werden.

 

 


Bilder von den Memmingen Indians finden Sie in der Galerie von unserem Medienpartner und Sponsor eishockey-online.com

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