(Bayernliga-Memmingen) Mit einem starken Wochenende hat sich der ECDC Memmingen eindrucksvoll in der Meisterrunde der Bayerischen Eishockey-Liga zurückgemeldet: Nach dem 7:2-Heimsieg gegen Moosburg vom Freitag siegten die Indians am Sonntag auch in Oberbayern mit demselben Ergebnis. Die Tore für die Memminger erzielten Patrick Zimmermann (2), Jan Kouba (2), Ville Eskelinen, Patrick Weigant und Jan Benda. In der Meisterrunden-Gruppe A haben nun vier Mannschaften sechs Punkte auf dem Konto (Lindau, Memmingen, Peißenberg und Landsberg), Moosburg ist punktlos Letzter. Am kommenden Wochenende ist der ECDC spielfrei.
Unmittelbar nach dem deutlichen Heimsieg am Freitagabend richtete man bei den GEFRO-Indians den Blick bereits auf das zweite Wochenendspiel in Moosburg. Mannschaft und Verantwortlichen war klar, dass die Punkte vom Hühnerberg nur richtig etwas wert sein würden, wenn am Sonntag nachgelegt wird. Entsprechend konzentriert und entschlossen ging das Tenschert-Team die Aufgabe vor rund 80 mitgereisten Anhängern an. In den Anfangsminuten hatte der ECDC eine Unterzahlsituation zu überstehen, wirklich gefährlich wurde es allerdings nicht für Memmingens Torhüter Martin Niemz. In der Folge nahmen die Gäste die Partie immer mehr in die Hände und trugen konzentriert ihre Angriffe auf das EVM-Tor vor. Die Belohnung dafür war die 1:0-Führung nach acht Minuten durch Ville Eskelinen, der von Kouba mustergültig bedient wurde. Kurz darauf durften die rot-weißen Anhänger wieder jubeln, doch der Treffer von Weigant wurde wegen vermeintlich hohen Stocks nicht gegeben. Was hier noch nicht klappte, besorgte Patrick Weigant kurze Zeit später: Nach elf Minuten markierte er das 2:0, diesmal zählte das Tor. Memmingen blieb am Drücker, kurz vor Drittelende wurde ein Benda-Schuss in die Maschen abgefälscht, diesmal wollte der Hauptschiedsrichter aber ein Torraumabseits gesehen haben – es war bereits das dritte nicht-gegebene ECDC-Tor an diesem Wochenende.
So ging es also „nur“ mit einer 2:0-Führung in die erste Pause, in der es auf den Rängen viel Gesprächsstoff gab. Die Indianer allerdings ließen sich durch die beiden aberkannten Treffer nicht aus dem Konzept bringen und waren auch zu Beginn des Mitteldrittels gleich wieder tonangebend. Moosburg wusste sich oft nur mit Fouls zu behelfen, so wie bei der Aktion von Schindlbeck in der 27. Minute, die Stefan Rott eine Platzwunde im Gesicht und dem Übeltäter eine Spieldauerstrafe wegen „Hohen Stocks“ einbrachte. Der ECDC nun als mit der Möglichkeit, fünf Minuten lang Überzahl zu spielen – und das nutzen die Indians gnadenlos aus. Nach gerade mal 30 Sekunden im Powerplay legte Kouba quer auf Patrick Zimmermann, der zum 3:0 einschob. Gut zwei Minuten später schnürte Zimmermann sein „Doppelpack“, nachdem ihn Jan Benda freigespielt hatte. Das nächste Tor besorgte der Kapitän dann selbst und hämmerte die Scheibe zum 5:0 in die Maschen (32.). Die Messe war gelesen, zu deutlich die Überlegenheit der Memminger – auch wenn Steiger nach 36 Minuten der erste Moosburger Treffer gelang. Doch noch vor der Drittelpause fand Jan Kouba mit einem platzierten Schuss die Antwort und besorgte den 6:1-Zwischenstand.
Dank bester Auswärtsleistung der Saison wieder voll dabei im Play-off-Kampf
Auch das letzte Drittel begann mit einer ECDC-Überzahl und vielen Chancen, das Tor jedoch gelang den Gastgebern: Kontingentspieler Varecha erzielte mit einem Break das 2:6. In der Folge spielten die Memminger das Pensum routiniert herunter und zeigten insgesamt ihre beste Auswärtsleistung in dieser Saison. Diesmal war es eine viel deutlichere Angelegenheit als noch am Freitag am Hühnerberg, auch wenn der Endstand durch den zweiten Treffer von Kouba (50.) derselbe sein sollte. Mit 7:2 holten sich die Indians die wichtigen drei Zähler, die sie punktgleich mit Lindau, Peißenberg und Landsberg in die Play-off-Plätze katapultierten. Entsprechend zufriedene Gesichter gab es am Ende, hatte die Mannschaft trotz der fünf Ausfälle (Dolezal, Krafczyk, Stotz, Jainz und Tenschert) dem Druck des Gewinnenmüssens an diesem Wochenende standgehalten und zwei gute Leistungen abgeliefert. Im Rennen um die beste Ausgangslage fürs Play-off-Viertelfinale sind die Rot-Weißen nun wieder voll dabei. Die ersten Vier jeder Gruppe qualifizieren sich, die beiden Erstplatzierten haben jeweils Heimrecht – ein Ziel, das die Memminger nun selbstbewusst verfolgen können. Am kommenden Wochenende hat das Team von Werner Tenschert aber erst einmal Pause – eine willkommene Gelegenheit zur Regeneration für die vielen angeschlagenen und verletzten Spieler. Mit größerer Kaderstärke und Volldampf geht es dann am Freitag, 5. Februar, ins nächste Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten und Derbygegner Peißenberg (20 Uhr).